Sonntag, 7. Mai 2023 (sonnig, 17 bis 22 Grad), Ismaninger Speichersee, Ostbecken, Westbecken, Moosgrund, 9.30 bis 16.30 Uhr
Ideales Wetter fürs Birden – also rauf aufs Radl und zum Ismaninger Speichersee. Auf der kleinen Insel im Ostbecken erwarten mich eine schläfrige Graugans (Bild), eine etwas skeptisch guckende Rostgans (Bild) und die Tundrasaatgans (Bild, Video auf Youtube), die sich schon seit Anfang März hier aufhält. Auch sie ist recht entspannt und lässt sich zu einer Rast nieder. Auf ein paar Steinen vor der Insel haben sich eine Flussseeschwalbe (Bild) und eine Lachmöwe (Bild) schön nebeneinander platziert – so kann man die Größen gut vergleichen.




Trauerseeschwalben auf Durchzug
Nachdem ich die kleine Insel abgesucht habe, scanne ich das Ostbecken. Ein kleiner Schwarm eleganter Vögel zischt über die Wasseroberfläche. Es sind ungefähr 20 Trauerseeschwalben (Bilder). Aus ihrem afrikanischem Winterquartier kommend, verbringen sie hier nur wenige Tage und ziehen dann weiter in die Brutgebiete im Nordosten Europas. In Mitteleuropa ist die Trauerseeschwalbe ein seltener Brutvogel. In Deutschland ist seit Jahrzehnten eine starke Abnahme zu verzeichnen, (noch) brütet sie im Nordostdeutschen Tiefland. »Der deutsche Brutbestand im Zeitraum 2005 bis 2009 betrug 900 bis 1100 Paare und damit etwa 1% des europäischen Gesamtbestandes von 83.000 bis 170.000 Paaren.« (Quelle: Gedeon K. et al., 2014: Atlas Deutscher Brutvogelarten – Atlas of German Breeding Birds; herausgegeben von der Stiftung Vogelmonitoring und dem Dachverband Deutscher Avifaunisten, Münster). Die Trauerseeschwalbe brütet an Süßwasserseen, die reichlich mit Wasserpflanzen bewachsen sind, gerne in Kolonien. Auch Nistflöße werden angenommen und bieten so einen besseren Schutz vor Prädatoren. Seit zwei Tagen wurden Trauerseeschwalben am Ismaninger Ost- und Westbecken gesichtet. Teils bis zu 50 Individuen. Im Westbecken lassen sich immer wieder einige Trauerseeschwalben (Bilder) zur Rast auf einem Stück schwimmendem Holz nieder.





Drei Flussuferläufer
Die Äste, die im Westbecken aus dem Wasser ragen, werden auch gerne von anderen Vögeln als Ruheplatz benutzt. Eine Flussseeschwalbe (Bild) hat sich auf der äußersten Spitze niedergelassen, aber die schönste Beobachtung sind die drei Flussuferläufer (Bilder, Video auf Youtube), die es sich auf dem großen Stamm bequem gemacht haben. Auf meiner Heimfahrt zeigt sich am Wegesrand noch eine Goldammer (Bild) und am Moosgrund ein ziemlich einsamer Kiebitz (Bild).





Vogeltagesliste: Höckerschwan, Tundrasaatgans, Graugans, Rostgans, Nilgans, Stockente, Tafelente, Kolbenente, Reiherente, Jagdfasan, Haubentaucher, Kormoran, Graureiher, Mäusebussard, Baumfalke, Blässhuhn, Kiebitz, Flussuferläufer, Lachmöwe, Mittelmeermöwe, Flussseeschwalbe, Trauerseeschwalbe, Kuckuck, Feldlerche, Rauchschwalbe, Mehlschwalbe, Mauersegler, Bachstelze, Wiesenschafstelze, Hausrotschwanz, Wacholderdrossel, Amsel, Mönchsgrasmücke, Gartengrasmücke, Teichrohrsänger, Zilpzalp, Zaunkönig, Blaumeise, Gartenbaumläufer, Elster, Saatkrähe, Rabenkrähe, Star, Haussperling, Buchfink, Stieglitz, Grünfink, Goldammer