Wintergoldhähnchen und Kernbeißer im Friedhof

Samstag, 14. November 2020 (sonnig, 14 bis 16 Grad, milder Herbsttag), München, Friedhof am Perlacher Forst, 12 bis 15.30 Uhr

An diesem schönen milden Herbsttag unternehme ich eine kleine Tour durch den Friedhof am Münchener Perlacher Forst (Bild). Ich will mal gucken, ob schon Überwinterer wie z.B. die hübschen orange-schwarzen Bergfinken eingetroffen sind. Gleich vorweg – nur ein Individuum habe ich entdeckt. Aber eine andere Art zieht mich heute in ihren Bann. Gleich zu Beginn meines Spaziergangs höre ich einen feinen, hohen Ruf. Ich ahne, was es ist, mache mich aber gleichwohl auf die Suche nach dem kleinsten Vogel Europas. Das Wintergoldhähnchen misst etwa neun Zentimeter, wiegt zwischen vier und sieben Gramm und hält sich gerne in Nadelbäumen auf. Ich stehe neben einer großen Fichte und in dieser hüpfen geschätzte sechs Wintergoldhähnchen (Bilder, Video auf Youtube) umher. Wunderbar, so viele auf einmal habe ich bis dato noch nie gesehen. Ich weiß gar nicht, auf welches ich mich konzentrieren soll. Um diesen winzigen Vogel zu fotografieren, braucht man viel Geduld und kann dennoch scheitern, da er einfach nicht stillhält. Er frisst kleine Gliederfüßer wie z.B. Insekten, Tausendfüßer und Spinnen. Die täglich aufgenommene Nahrungsmenge entspricht mindestens seinem Körpergewicht. Das Wintergoldhähnchen wendet 90 Prozent seiner Tagesaktivitäten für die Nahrungsbeschaffung auf. Vielleicht ist das der Grund, warum es so »hektisch« ist. Es ist in Europa ein Jahresvogel, nur die Populationen aus dem hohen Norden verlassen im Winter ihre Brutgebiete und ziehen in südwestliche Richtung.

Friedhof am Perlacher Forst, München, November 2020
Wintergoldhähnchen (Goldcrest), Friedhof am Perlacher Forst, November 2020
Wintergoldhähnchen (Goldcrest), Friedhof am Perlacher Forst, November 2020
Wintergoldhähnchen (Goldcrest), Friedhof am Perlacher Forst, November 2020
Wintergoldhähnchen (Goldcrest), Friedhof am Perlacher Forst, November 2020

Kernbeißer, Grünfink und Co.

Nach dieser »herausfordernden« Beobachtung lasse ich es etwas langsamer angehen und schlendere gemütlich weiter durch den Friedhof. Ein Kernbeißer (Bild) hat in einer Buche Platz genommen. Grünfinken (einer davon im Bild) sieht man nicht mehr allzu oft, so freue ich mich über einige Individuen, die es sich gerade schmecken lassen. Auch eine Misteldrossel (Bild) und eine Blaumeise (Bild) suchen nach Nahrung. Das Amsel-Weibchen (Bild) hat mich wohl entdeckt.

Kernbeißer (Hawfinch), Friedhof am Perlacher Forst, November 2020
Grünfink (European Greenfinch), Friedhof am Perlacher Forst, November 2020
Misteldrossel (Mistle Thrush), Friedhof am Perlacher Forst, November 2020
Blaumeise (Eurasian Blue Tit), Friedhof am Perlacher Forst, November 2020
Amsel (Common Blackbird), Friedhof am Perlacher Forst, November 2020

Vogeltagesliste: Wintergoldhähnchen, Amsel, Buntspecht, Grünspecht, Kohlmeise, Blaumeise, Rabenkrähe, Ringeltaube, Wacholderdrossel, Misteldrossel, Buchfink, Bergfink, Gimpel, Kernbeißer, Grünfink, Eichelhäher, Kleiber

2 Gedanken zu „Wintergoldhähnchen und Kernbeißer im Friedhof

  1. Die Bilder von den wuseligen Wintergoldhähnchen sind wirklich toll. Wer die schon mal beobachtet hat, weiß wie schwierig es ist gute Aufnahmen von ihnen zu machen :).

    1. Danke. Oh ja, die meiste Zeit klappt es nicht mit dem Fotografieren. Ich digiskopiere ja, d.h. mit einer kleinen Kamera durch das Spektiv fotografieren. Das ist noch deutlich schwieriger.

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