Sonntag, 22. Juli 2012 (sonnig, ca. 18 Grad, angenehmer Sommertag), Isarmoos, 15 bis 18 Uhr
Nach dem schönen Zwergdommel-Erlebnis fahre ich noch weiter Richtung Mettenbach ins Isarmoos. Letztes Jahr hatte ich hier junge Neuntöter zum ersten Mal gesehen. Vielleicht sind auch dieses Jahr wieder einige da? In der Natur ist es mittlerweile sehr still geworden, kein Zwitschern mehr zu hören. Die meisten einheimischen Vögel sind mit dem Brutgeschäft fertig, bzw. kümmern sich noch um die schon flügge gewordenen Jungvögel. Etliche Limikolen, die in den nördlichen Teilen Europas brüten, sind schon wieder auf der Reise in den Süden.
Ich scanne die Landschaft ab und sehe einen Graureiher (Bild), der majestätisch auf einem kleinen Busch steht. An dem kleinen brachliegenden Feld gucke ich nach den Neuntötern. Nichts, keiner da. Aber ein kleiner unscheinbarer Vogel fliegt vorbei, setzt sich auf einen trockenen Stängel. Es ist vermutlich eine Dorngrasmücke (Bild), meinte ein Bekannter, der sich um einiges besser auskennt als ich. Erkennbar an der hellen Kehle. Sie sitzt nicht lange, fliegt gleich wieder weg. Schade, dass ich nicht mehr Zeit hatte, sie zu studieren.
Am Rand dieses Brachlandes und aus dem gegenüberliegenden Brennnesselfeld höre ich leises Piepen. Ich tippe auf Sumpfrohrsänger (Bilder). Und nach einigem Warten sehe ich zwei bis vier Sumpfrohrsänger im Dickicht herumhüpfen. Die meiste Zeit sind sie recht versteckt, aber hin und wieder traut sich einer auf die vorderen Halme. Ich glaube es sind junge Tiere, da sie sehr verspielt wirken.
Einige Bauern sind beim Grasmähen, deshalb vermute ich, werde ich auf den Wiesen nichts mehr entdecken. Ich fahre nach Kreuzstauden (gegenüber vom Rasthof Wörth/Isar). Hier wurden mehrere kleine Wasserflächen angelegt. Noch ist strenges Wegegebot und ich schaue von der Straße aus auf das Feuchtgebiet. Ich sehe zwei Bruchwasserläufer, die das Ufer pickend auf- und ablaufen. Beobachte lange einen Flussregenpfeifer, weil ich meine, es könnte auch ein Sandregenpfeifer sein. War er aber nicht. Und dann wieder eine Limikole – aber welche? Die Flügel sind dunkler als beim Bruchwasserläufer, kein Überaugenstreif ist vorhanden und die dunkle Brust ist vom weißen Bauch deutlich abgrenzt. Es ist ein Waldwasserläufer (Bilder).
Weiter gibt es noch zu sehen: Rohrweihe (3), Mäusebussard, Turmfalke, Kiebitz, Bachstelze, Schafstelze, Stieglitz, Goldammer (gehört)
