Sonntag, 14. Oktober 2012 (Sonne, ca. 14 Grad, warmer Herbsttag), Deining, 12.30 bis 13.30 Uhr
Nach einem Rundgang durch das Deininger Moos ist ein Abstecher nach Deining angesagt. Hier sollen im Kirchenturm Dohlen leben. Die Kirche (Bild) ist leicht zu finden und bald sind auch schon die ersten Dohlen (Bilder) zu sehen. Die Dohle ist Vogel des Jahres 2012. Sie steht auf der Vorwarnliste der gefährdeten Arten.
Außer in Russland und im Norden Skandinaviens kommt sie in ganz Europa vor. Im Nordwesten Deutschlands brütet sie noch in größerer Zahl, aber in Bayern ist sie nicht mehr so häufig anzutreffen. Sie lebt gerne bei den Menschen und benötigt für die Brut Höhlen in luftigen Höhen, z.B. in Gebäudenischen, Schornsteinen und Dachstühlen. Durch Haussanierungen, Neubauten und auch durch den Pestizideinsatz auf den Feldern sowie die Versiegelung von Grünflächen werden die Überlebenschancen für die Rabenvögel immer schlechter.
Bisher hatte ich die Dohle immer nur von der Ferne gesehen. Nun zähle ich drei Paare, die in schwungvollen Flügen lautstark um den Kirchturm fliegen. Ihr »kjak kjak« ist sehr typisch und ein gutes Erkennungszeichen (Tonbeispiel > Avisoft Bioacoustics).
Wie ihre Verwandten, die Rabenkrähen, sind sie sehr intelligent. Sie lassen z.B. Gegenstände in einen Kamin fallen und können anhand der Fallgeräusche feststellen, ob sich dieser für eine Brut eignet.
Dohlen sind sich ein Leben lang treu und sitzen sehr gerne beieinander. In der Mauernische oberhalb der Kirchturmuhr sehe ich zwei Dohlen und man kann das sehr schön beobachten. Sie sind sehr neugierig, beobachten die Umgebung, manchmal gehen sie aufeinander zu. Es sieht aus, als ob sie miteinander reden. Es macht Spaß, sie zu beobachten.
Mehr zu Dohlen: Dohlensteckbriefe auf der LBV-Seite, bei Wikipedia, Hilfe für die Dohlen
