Freitag, 2. November 2012 (Sonne, etwas wolkig, ca. 10 Grad, schöner Herbsttag), Flaucher, 13.30 bis 16 Uhr
Vor fünf Tagen lag ganz München noch unter einer Schneedecke. Aber da es nicht richtig kalt war, hat sich die weiße Pracht schnell wieder aufgelöst. So kann ich den freien Tag bei Sonne und annehmbaren Temperaturen genießen. Am Flaucher (Bilder) zeigt sich das bekannte Bild mit Schwänen, Gänsen und Enten. Als ich zum Ufer komme, recken sich die Hälse und schon tappen einige Höckerschwäne zu mir, kommen mir bedrohlich nahe und warten mit forderndem Blick auf etwas Fressbares. Hab aber nichts dabei.
Mich interessieren die beiden Rothalsgänse (Bilder), die sich seit einigen Tagen hier aufhalten. Ich sehe einen grünen Ring am Fuß einer Gans. Die Vögel leben normalerweise im Hellabrunner Zoo, machen aber hin wieder Ausflüge in die Umgebung. Beide sind sehr beschäftigt mit Gefiederpflege und sie lassen mich nah ran. Eine der beiden Vögel hat ein etwas deformiertes Gesicht. Es sieht aber eher so aus, als ob nur einige Federn zwischen den Augen fehlen.
Etliche Rabenkrähen suchen am Kieselstrand nach Futter. Die intelligenten Vögel untersuchen die Steine, drehen sie mit ihren Schnäbeln um, um darunter an Fressbares zu kommen. Eine nimmt ein Bad, das Wasser spritzt durch die Gegend. So konnte ich, als sie eine Pause einlegte, eine frisch gebadete Rabenkrähe (Bild) fotografieren.
Vierzig bis fünfzig Lachmöwen stehen etwas schläfrig am Ufer. Der Name Lachmöwe kommt vermutlich von dem Wort »Lache«. Das ist ein flaches Gewässer im Binnenland und an solchen brüten die Lachmöwen. Aber im Internet kursieren zur Namensgebung auch viele Geschichten, die den Namen von der »keckernden« Stimme der Möwe ableiten. Sicher ist, dass die Lachmöwen Zweijahres-Möwen sind. Das bedeutet, dass sie zwei bis drei Jahre benötigen, bis sie ihr endgültiges Aussehen haben. Großmöwen wie z.B. Mittelmeermöwen brauchen vier Jahre bis sie durch mehrere Gefiederwechsel (Mauser) zu ihrem Alterskleid kommen. Das macht die Bestimmung von Möwen sehr schwierig. Die Lachmöwe (Bild 1) mit den roten Füßen, dem roten Schnabel, vorne mit der schwarzen Spitze ist eine Möwe im Schlichtkleid. Die Lachmöwe (Bild 2) mit dem gelben Schnabel, den gelben Füßen und den braunen Federn im Gefieder ist im Jugendkleid.
Am anderen Ufer entdecke ich noch einen Zwergtaucher (Bild), der – so scheint es – von der Stockente ausgelacht wird ;-).
Weiterhin gesehen: Reiherente, Blässhuhn, Graugänse (Bild)
