Samstag, 21. September 2024 (sonnig, 16 bis 23 Grad), südöstlicher Neusiedler See (Fertö-Hanság Nemzeti Park), Einserkanal, 9.45 bis 15 Uhr
Das Ziel meiner heutigen Radtour ist der südöstliche Neusiedler See (Plan) und von ungarischer Seite aus kann man gut in den See einsehen. Von Illmitz fahre ich nach Apetlon und nach ca. vier Kilometern erreiche ich die ungarische Grenze. Auf einem geteerten Radweg geht es rechts ab nach Fertöújlak. Kurz vor der Ortschaft bemerke ich die vielen Greifvögel über mir. Es sind um die 40 Rotfußfalken (einige auf den Bildern), die über mich hinwegziehen oder über den Äckern kreisen. Einige versammeln sich auf den Bäumen, andere sitzen, teils in Trupps von vier bis sechs Vögeln, auf dem Acker. Männchen, Weibchen und Jungvögel – da ist ein ganzer Familienverbund unterwegs. So viele gleichzeitig habe ich bisher noch nie gesehen. »Die Nahrungsgrundlage erwachsener Rotfußfalken besteht fast ausschließlich aus Großinsekten, wie Heuschrecken, Grillen, Käfer, Libellen und Schmetterlinge. Sie sind sowohl Ansitzjäger als auch Suchflugjäger. Im Suchflug werden kleinere Geländeabschnitte in einem langsamen, von Rüttelphasen unterbrochenen Flug abgesucht. Die Beute wird mit vorgestreckten Fängen ergriffen. … Alle Populationen verbringen den paläarktischen Winter im südost- beziehungsweise südafrikanischen Winterquartier.« (Quelle: Wikipedia)
Ziesel, Bartmeise und Schwarzkehlchen
Nach diesem tollen Erlebnis radle ich durch die Ortschaft Fertöújlak. Kurz dahinter lege ich in der »Mexikópuszta« einen Halt ein, um nach den Zieseln zu suchen. Ich habe Glück und kann einige Ziesel (Bilder) ausgiebig beobachten. Nur wenige Meter vor dem Einserkanal kann ich von der großen Aussichtsplattform auf den Neusiedler See (Bild) blicken. Ein Trupp Bartmeisen (eine davon auf dem Bild) zieht am Ufer entlang. Man hört zumeist als Erstes ihre »Psching-psching«-Rufe (Tonbeispiel xeno-canto.org). Aber da sie ständig in Bewegung sind, bekommt man sie kaum zu sehen. Ein Schwarzkehlchen (Bild) legt auf einem Zaun neben der Straße eine Pause ein.
Große Brachvögel, Fitis und Klappergrasmücke
Gleich nach dem Einserkanal geht es rechts ab und am Ende des Weges habe ich von der großen Plattform aus noch einen Blick über das Gelände. In welche Himmelsrichtung ich in diesem Jahr auch schaue – überall stehen die Wiesen (Bilder) unter Wasser. Viele Enten, Graugänse, Kiebitze halten sich auf diesen Flächen auf. Die Entfernungen sind leider sehr groß, sodass ich Details nicht erkennen kann. Aber um die 50 bis 100 Große Brachvögel (einige auf den Bildern) sind gut zu identifizieren. Es ist gut, dass die Zugvögel hier in den nassen Wiesen ausreichend Platz zum Fressen und Rasten finden. In der Nähe des Kanals haben sich auf einem Baum Kormorane und Zwergscharben (Bild) niedergelassen. Eine gute Gelegenheit, die Größenverhältnisse der beiden Arten zu studieren. Direkt vor mir hüpft im Gebüsch ein Fitis (Bilder) durch die Äste auf der Suche nach Insekten. Und eine Klappergrasmücke (Bild) gesellt sich noch dazu.
Vogeltagesliste: Graugans, Rostgans, Schnatterente, Löffelente, Krickente, Jagdfasan, Schwarzhalstaucher, Haubentaucher, Kormoran, Zwergscharbe, Kuhreiher, Silberreiher, Graureiher, Löffler, Mäusebussard, Turmfalke, Rotfußfalke, Säbelschnäbler, Stelzenläufer, Sandregenpfeifer, Kiebitz, Dunkler Wasserläufer, Großer Brachvogel, Bekassine, Kampfläufer, Lachmöwe, Trauerseeschwalbe, Ringeltaube, Türkentaube, Rauchschwalbe, Bachstelze, Steinschmätzer, Braunkehlchen, Schwarzkehlchen, Amsel, Mönchsgrasmücke, Klappergrasmücke, Zilpzalp, Bartmeise, Neuntöter, Saatkrähe, Kolkrabe, Star, Feldsperling
Weitere Neusiedler-See-Touren im September 2014, Mai 2016, Mai 2019 und im September 2021.