Sonntag, 5. August 2018 (heiter, etwas Wind, 19 bis 27 Grad, heißer Sommertag), Ismaninger Speichersee, Westbecken, Ostbecken, 7.30 bis 12 Uhr
Die letzten Wochen waren heiß und trocken, auch nachts hatten wir Temperaturen bis zu 28 Grad. Um die drückenden Nachmittagsstunden zu vermeiden, mache ich mich so früh wie möglich auf den Weg. Ich nehme die S-Bahn nach Ismaning und fahre dann mit dem Rad vorbei an Äckern und Sonnenblumen (Bild) zum Westbecken des Speichersees. Wie schon bei meinem letzten Besuch Anfang Juli finde ich große Pflanzenteppiche vor, auf denen Limikolen, Flussseeschwalben und Lachmöwen rasten. Ein Silberreiher (Bild) steht ganz entspannt in einem Baum und eine Libelle (Bild) fasziniert mich mit ihrem blaugrün metallisch schimmernden Körper. Durch die anhaltende Trockenheit ist der Wasserstand sehr niedrig. Am nördlichen Teil des großen Damms, der die beiden Becken trennt, wurde übel riechendes Material (Bild) angeschwemmt.
Über die vier Dunklen Wasserläufer (Bilder) auf der kleinen Insel im Ostbecken freue ich mich besonders, da ich diese Art schon seit Längerem nicht mehr gesehen habe. Sie haben ihr schwarzes Prachtkleid schon abgelegt und sind nun im hellgrauen Schlichtkleid unterwegs. Ihre Brutgebiete liegen in Lappland und Sibirien. In der Zeit von Mai bis Juli legt das Weibchen vier Eier auf feuchten Boden aus Gras, Moos oder Flechten. Nur das Männchen bebrütet das Gelege. Das Hauptüberwinterungsgebiet liegt in Afrika. Auch eine Flussseeschwalbe (Bild) und eine Bekassine (Bild) haben sich auf der kleinen Insel eingefunden.
Kurz vor 12 Uhr mache ich mich auf den Rückweg nach München, entdecke aber zuvor noch meine Lieblingsvögel – Stieglitze (Bilder). Es ist eine kleine Gruppe mit erwachsenen und jungen Vögeln. Die Jungen haben noch nicht das typisch rote Gesicht. Sie sind sehr neugierig, picken mal hier, mal dort und erkunden ihr Umfeld. Stieglitze sind tagaktiv, sie verlassen frühmorgens ihren Schlafast und widmen sich in der Umgebung der Suche nach Futter, unterbrochen durch Ruhe- und Putzphasen (Video > Youtube). Bei Sonnenuntergang suchen sie ihren Schlafplatz wieder auf. Bis zu 40 Individuen können sich zu einer Schlafgemeinschaft einfinden. Im Winter gesellen sich auch Bluthänflinge, Girlitze und Grünfinken dazu. Oder auch mal Erlenzeisige, wie ich an der Fütterungsstelle auf meinem Balkon schon beobachten konnte.
Vogeltagesliste: Höckerschwan, Graugans, Zwergschneegans, Nilgans, Stockente, Schnatterente, Krickente, Tafelente, Kolbenente, Reiherente, Zwergtaucher, Haubentaucher, Kormoran, Silberreiher, Graureiher, Mäusebussard, Turmfalke, Blässhuhn, Bruchwasserläufer (ca. 30 bis 40), Flussuferläufer, Dunkler Wasserläufer, Grünschenkel (Rufe), Bekassine, Lachmöwe, Mittelmeermöwe, Flussseeschwalbe, Straßentaube, Ringeltaube, Buntspecht, Rauchschwalbe, Bachstelze, Amsel, Mönchsgrasmücke, Teichrohrsänger, Zilpzalp, Grauschnäpper, Blaumeise, Kleiber, Rabenkrähe, Star, Pirol, Feldsperling, Buchfink, Stieglitz, Grünfink, Goldammer