Dienstag, 4. März 2014 (bewölkt, windstill, 6 Grad, diesiger Wintertag), Echinger Stausee, 10.45 bis 15.30 Uhr
Ein grauer, diesiger Tag erwartet mich am Echinger Stausee (Bild). Der Wasserstand ist sehr niedrig, so dass sich große Schlickflächen gebildet haben. Da stellt sich sofort der Limikolen-Suchblick ein. Aber es sind keine zu entdecken. Ist wohl noch zu früh im Jahr? Allerdings entdecke ich am Beginn des Dammweges zwischen Krick- und Stockenten einige Rohrammern (Bild), die auf den wasserfreien Flächen nach Nahrung suchen. Vielleicht sind das schon die ersten Heimkehrer? Die Rohrammer ist ein Teilzieher. Das bedeutet, dass ein Teil der Vögel in den Süden zieht und ein Teil den Winter im Brutgebiet verbringt. Die ziehenden Rohrammern kehren im Februar und März zurück.
Auf dem Dammweg höre ich Schwanzmeisen und schnell ist auch das Nest entdeckt. Zwischen drei Ästen haben die beiden Schwanzmeisen (Bilder) ihr ovales Nest gebaut. Beim Ein- und Ausfliegen sehe ich wie weich und dehnbar der Eingang ist. Und wenn eine Schwanzmeise sich im Nest bewegt, sieht man die Ausbuchtungen auf der Außenseite. So flexibel ist ihre Behausung. Schwanzmeisen führen eine monogame Saisonehe. Sie benötigen im Durchschnitt einen Monat für den Bau des Nestes. Acht bis zwölf Eier werden vom Weibchen 14 Tage lang bebrütet. Nach weiteren zwei Wochen verlassen die Jungen das Nest und werden von den Eltern und anderer Altvögel erneut zwei Wochen lang gefüttert. (Quelle: Wikipedia).
Auf den Wiesen links vom Weg halten sich zwei Nilgänse (Bild) auf. Der Blick vom Turm ist durch den leichten Nebel etwas getrübt und die Vögel im hinteren Teil des Sees kaum auszumachen. Deshalb kann ich mich der Kohlmeise (Bild) widmen, die sich putzt und aufbläht und mir ihr Liedchen (Quelle: Avisoft Bioacoustics) singt, das manchmal etwas metallisch klingt. Bei einer Brücke westlich des Turms hat man einen schönen Einblick auf einen kleinen Bach, an dem sich meistens Zwergtaucher aufhalten. Sie schwimmen am Schilfrand entlang und tauchen oft. Ein Zwergtaucher (Bild) sitzt ruhig und unbeweglich am Ufer. Das ist ungewöhnlich und ich habe das so noch nie gesehen. Zuerst denke ich, dass er verletzt ist, aber er beobachtet aufmerksam die Umgebung. Leider kommt dann das größere Teichhuhn (Bild) des Weges und hackt den Zwergtaucher auf den Kopf. So muss der Kleinere weichen und er flieht schnell ins Wasser. Eigentlich wäre Platz für Beide gewesen! Und die Reiherente (Bild) schaut sich das Ganze lächelnd an. Einige Meter weiter höre ich einen schmetternden Gesang (Quelle: Avisoft Bioacoustics). Der Zaunkönig (Bilder) legt sich in die Vollen und kündigt den Frühling an.
Vogeltagesliste: Höckerschwan, Graugans, Brandgans (1), Nilgans (2), Stockente, Schnatterente, Löffelente (1), Krickente, Tafelente, Reiherente, Schellente, Jagdfasan, Zwergtaucher, Haubentaucher, Kormoran, Silberreiher, Graureiher, Teichhuhn, Blässhuhn, Kiebitz (überfliegend), Lachmöwe, Mittelmeermöwe, Schwarzspecht, Bachstelze, Amsel, Zaunkönig, Kohlmeise, Blaumeise, Schwanzmeise, Gartenbaumläufer, Elster, Rabenkrähe, Star, Feldsperling, Buchfink, Grünfink, Gimpel, Rohrammer