Sonntag, 3. März 2019 (heiter, 13 Grad, windiger Wintertag) Perlacher Forst (Landkreis München), 13 bis 15 Uhr
Ein kurzer Besuch bei der Fütterungsstelle (Bild) im Perlacher Forst steht an. Am Fuße des Perlacher Mugls hat ein Ehepaar, dass ich heute auch zufällig treffe, diese »Verpflegungsstation für Vögel« angelegt. Es wird nur im Winter mit allen möglichen Sämereien bestückt. Auch heute ist wieder einiges los. Buntspecht (Bild), Blaumeise (Bild), Kohlmeise (Bild) und Schwanzmeise (Bild) bedienen sich am Nussbehälter. Es ist ein ständiges An- und Abfliegen. Zwischen diesem Treiben fallen mir drei hübsche Bergfinken (Bilder, Video > Youtube) auf. Die Bergfinken brüten in den Sommermonaten (April bis Oktober) in Nordeuropa und Skandinavien. In nicht zu dicht bewachsenen Nadelwäldern und in Birkenwäldern bauen sie ihr Nest in Astgabeln. Ihre Nahrung besteht aus Samen, im Sommer fressen sie auch Insekten. Eine winterliche Lieblingsspeise sind Bucheckern und in Jahren mit guter Buchenmast finden sich schon mal riesige Schwärme zusammen. Auch diesen Winter wurde am Bodensee ein Trupp mit bis zwei Millionen Bergfinken, die sich am späten Nachmittag an einem Schlafplatz im Wald eingefunden haben, gesichtet.
Die Bergfinken am Futterplatz sitzen im Gebüsch und beobachten das Treiben der anderen Vögel. Ein Futterhäuschen, wo sie landen könnten, ist nicht vorhanden. Manchmal hüpfen sie auf den Boden und picken Körner auf. Das Männchen ist noch im Schlichtkleid aber man sieht an den gescheckten grau-schwarzen Kopffedern, dass es im Prachtkleid einen komplett schwarzen Kopf bekommen wird. Kehle, Brust und Randdecken sind orangefarben getönt, der Schnabel noch gelb. Dieser färbt sich im Prachtkleid schwarz. Bei den Weibchen sind Scheitel, Mantel und die Nackenseiten dunkel graubraun, die Kopfseiten in einem hellen Grau gefärbt.
Auch am Kleiber (Bilder) entdecke ich heute seine »farbige« Seite. Im Gegensatz zum nordischen Kleiber, der an Brust und Bauch weiß ist, erkennt man den mitteleuropäischen Kleiber an dem warmen rostbeigen Farbton auf seiner Unterseite. Und am Steiß finden sich große weiße Punkte, das auf einem der Bilder schön zu sehen ist.
Zum Abschluss spitzt auch noch eine kleine Maus, vermutlich eine Rötelmaus, aus ihrem Versteck in dem morschen Baumstamm hervor. Sie ist scheu, nur einmal ganz kurz kommt sie schnell hervor und »schnappt« sich ein paar Körner.
Vogeltagesliste: Kohlmeise, Blaumeise, Sumpfmeise (1), Schwanzmeise (1), Tannenmeise, Kleiber, Bergfink (3), Buchfink, Rotkehlchen, Buntspecht, Ringeltaube (1), singender Erlenzeisig (1), Mäusebussard, Stieglitz, Amsel
Frühere Tour im Perlacher Forst > Januar 2018.