Samstag, 27. Januar 2018 (bedeckt, 6 Grad, grauer, windstiller Wintertag) Perlacher Forst (Landkreis München), 14.30 bis 16.15 Uhr
Ich bin auf der Suche nach der Fütterungsstelle, die ich im Dezember 2013 im Perlacher Forst besucht hatte. Leider finde ich den Platz nicht mehr – vielleicht wurde er auch aufgelöst. Schade. Ich wollte mal wieder in Ruhe und aus nächster Nähe Vögel beobachten. Da das nun nicht geklappt hat, beschließe ich zum Perlacher Mugl zu fahren. Das ist eine kleine Anhöhe und bei den Münchnern sehr beliebt. Bei gutem Wetter hat man einen schönen Blick auf die Alpen. Als ich am Fuße des Mugl ankomme, sehe ich zu meiner Überraschung eine gut sortierte Fütterungsstelle (Bilder). Manche Behälter sind schon fast leer, aber ich habe auch ein paar Sonnenblumenkörner dabei. In ausreichendem Abstand packe ich mein Spektiv aus. Es macht Spaß das emsige Vogeltreiben zu beobachten. Sechs verschiedene Meisen und eine Schwanzmeise, die aber nicht zur Familie der Meisen gehört, lassen sich im Laufe der nächsten Stunden sehen und hören. Die Meisen leben überwiegend im Wald und brüten in Höhlen. Die kleinen Sperlingsvögel zeichnen sich durch einen kurzen Schnabel aus und sind sehr lebhaft. Die meisten Meisen sind Standvögel und im Winter schließen sie sich gerne zu gemischten Trupps zusammen. Eine der häufigsten Vögel an der Fütterungsstelle sind Blaumeisen (Bilder) und Tannenmeisen (Bilder). Immer wieder schauen auch einige Sumpfmeisen (Bilder) vorbei. Ich hoffe, ich habe sie richtig bestimmt, denn auch der Ruf einer Weidenmeise ist in der näheren Umgebung zu hören. Eine Haubenmeise (Bild) und nur eine einzelne Schwanzmeise (Bild) lassen sich ebenfalls an den Ringen und Knödeln nieder. Schwanzmeisen ziehen meistens zu mehreren durch die Gegend. Auch eine Kohlmeise (Bild), Grünfinken (Bild) und ein Kleiber (Bilder) statten dem Futterplatz immer wieder einen Besuch ab.
Am meisten freut es mich, das ich den Gimpel-Mann (Bilder) und das Gimpel-Weibchen (Bilder, und von beiden Video > Youtube) ausgiebig studieren kann. Durch ihren kaum vorhandenen Hals und und dem rundlichen Körper wirken die großen Finkenvögel gedrungen und sehr kompakt. Das Männchen unterscheidet sich anhand seiner kräftig rosaroten Unterseite eindeutig vom Weibchen. Gimpel führen eine monogame Brutehe. Vermutlich beginnt die Paarbildung schon bei Einbruch des Winters, aber häufig im Februar. Zwischen April und August wird gebrütet. Außer in der Mauser wird das ganze Jahr über ausgiebiges Balzverhalten gezeigt. Die hauptsächliche Nahrung besteht aus halbreifen und reifen Samen von Wildkräutern und Bäumen. Im Sommer frisst der Gimpel gerne die Samen des Löwenzahns, der Vogelmiere und des Hirtentäschels. Die Knospen von Obstbäume werden im Winter und Frühjahr gefressen.
Vogeltagesliste: Kohlmeise (ca. 6), Blaumeise (6), Sumpfmeise (4), Weidenmeise (1), Tannenmeise (4), Haubenmeise (1), Schwanzmeise (1), Kleiber (1), Buntspecht (1), Gimpel (2 + 6), Kernbeißer (1), Bergfink (2), Buchfink (ca. 10), Amsel, Eichelhäher (1), Grünfink (2), Stieglitz (5), Rabenkrähe (unterwegs)
Frühere Tour im Perlacher Forst im Dezember 2014.