Sonntag, 26. Februar 2012 (stark bewölkt, teilweise leichter Schnee- bzw. Regenschauer, ca. 3 Grad, grauer Wintertag), Ismaninger Stausee, 12 bis 16 Uhr
Die große Eiszeit ist vorbei. Wegen des trüben und nieseligen Wetters ist es heute nicht ideal für’s Vogelbeobachten, aber ich hoffe trotzdem, noch viele Wintergäste erspähen zu können. In den Wiesen südlich des Ostbeckens grasen ungefähr 20 Weißwangengänse (Bild) und etliche Graugänse. Bevor ich über den Kanal gehe, entdecke ich noch ein gefülltes Vogelhäuschen, das von Kohlmeisen, Blaumeisen, Grünfinken, Buchfinken, Feldsperlingen und einem Rotkehlchen besucht wird. Neben den Wegen liegt überall frisch gefälltes Holz – da wurden wohl sehr stark Bäume und Unterholz ausgeschnitten.
Als ich auf das Ostbecken blicke, sehe ich zunächst nur eine graue Eisfläche. Der größte Teil des Sees ist immer noch zugefroren. So mache ich mich auf den Weg zur Nordseite des Sees, weil ich von der Ferne einige Vögel auf dem Wasser gesehen habe. Hier auf dem Damm ist es wunderbar, weil die Vögel sich sehr nah am Ufer aufhalten. Auf der Wasserfläche und an den Rändern des Eises schwimmen bzw. sitzen dichtgedrängt die Wasservögel. Ich sehe Kolbenenten, Reiherenten, Tafelenten, Blässhühner, Gänsesäger, Stockenten, Schnatterenten und Pfeifenten (Bild).
Auch die schön anzusehende Brandgans (Bild) mit ihrem markanten braun-weiß-schwarzem Gefieder und dem roten Schnabel legt gerade eine Pause auf dem Eis ein. Vor mir im Wasser sehe ich Schellenten und Stockenten vorbeiziehen. Und etwas ganz Kleines. Es ist ein Zwergsäger (Bild). Das Männchen ist wunderschön. Es ist überwiegend weiß mit schwarzen Streifen, hat einen Schopf am Kopf und eine schwarze Augenmaske. Insgesamt sehe ich ein Männchen und drei Weibchen.
Ich erfahre von einem Mitbeobachter von den drei Rothalsgänsen, die sich in einem großen Trupp von Blässgänsen aufhalten und seit einigen Wochen hier gesichtet wurden. In einer Wiese nördlich des Ostbeckens finde ich diesen gemischten Trupp und die Rothalsgänse (Bild). In der arktischen Tundra gibt es eine kleine Brutkolonie der Rothalsgänse. Normalerweise überwintern sie am Schwarzen Meer, aber hin und wieder tauchen sie auch in Mitteleuropa auf. Die Blässgänse (Bild) kann man gut an dem weißen Ring um die Schnabelbasis und an den dunklen Querbändern am Bauch erkennen. Auch sie brüten in der nordrussischen Tundra und sind hier nur im Winter zu sehen.
Weiterhin gesichtet: Teichhuhn, Sumpfmeise, Schwanzmeise, Höckerschwan, Zwergtaucher, Amsel, Graureiher, Silberreiher, Kormoran, Lachmöwe, Mittelmeermöwe, Mäusebussard.