Pfeifente und Bergpieper in Ismaning

Sonntag, 2. Dezember 2012 (bedeckter, kalter Wintertag, sehr windig, leichter Schneefall, minus 4 bis 0 Grad), Ismaninger Stausee, 11 bis 16 Uhr
Es fängt an zu schneien, der Wind bläst und rüttelt an meinem Stativ. Brille und Fernglas sind beschlagen. Es ist wirklich ungemütlich auf der Brücke. Die Hoffnung auf das Entdecken von Wintergästen hat mich an den Speichersee gelockt. Auf dem Kanal südlich des Ostbeckens schwimmen ungefähr 20 Pfeifenten. Sie picken mit ihren kurzen Schnäbeln Pflanzen von der Wasseroberfläche. Die Pfeifente (Bild) ist durch den großen gelben Fleck am Kopf sehr leicht zu erkennen. Sie ist gerade beim Federwechsel vom eher bräunlich gefleckten Gefieder in das graue Prachtkleid mit der leicht rosa getönten Brust (Bild 2). Sie brütet im Sommer im Nordosten Europas und ist ein regelmäßiger Wintergast an größeren Seen oder den Küsten in Mittel- und Westeuropa.
Auf dem Damm pfeift der Wind noch heftiger, deshalb will ich nur einen kurzen Blick auf den See werfen. Eine große Menge Kolbenenten, Reiherenten und Blässhühner schwimmen hier. Ein Silberreiher (Bild) steht ganz entspannt am Ufer der Insel. Bei diesem Wetter habe ich jedoch keine Muße, den See weiter nach Vögeln abzusuchen. Alles ist grau in grau und man sieht nicht sehr weit. Auf dem Rückweg entdecke ich an den Kanalwänden einen kleinen braunen Vogel, der eilig zwischen Grasbüscheln und Steinen hin und her läuft. Es ist ein Bergpieper (Bild), der im Sommer im Gebirge lebt, aber im Winter an Fluss- und Seeufern die kalte Zeit verbringt. Und endlich kann ich ihn mal in Ruhe beobachten. Es ist nicht leicht, die Pieper zu bestimmen, aber ich bin mir diesmal ziemlich sicher, da die anderen Pieperarten im Winter hier nicht anzutreffen sind. Der Wiesenpieper überwintert in Südwesteuropa, der Baumpieper in Afrika.
Ziemlich durchgefroren beschließe ich, nach Hause zu fahren. Vorher will ich aber nochmal die Wiesen südlich des Ostbeckens absuchen. Auf den ersten Blick sehe ich lediglich eine Schar Graugänse. Aber es lohnt sich immer, genauer hinzusehen, da sich manche Rarität darunter befinden kann. Nun fallen mir zwei Zwergschneegänse (Bild) durch ihr weißes Federkleid und die schwarzen Schwanzfedern auf. Die beiden bleiben immer ganz eng zusammen. Die Weißwangengänse (Bild) sind durch ihr weiß-schwarzes Gefieder auch recht gut zu finden. Bei den Blässgänsen (Bild) muss man schon wieder genauer hinsehen. Diese ähneln den Graugänsen, weisen aber ein weißes Feld um den Schnabel und am Bauch schwarze Querbänder auf. Auch Kanadagänse, Nilgänse und eine Streifengans sind noch zu sehen. Und mittlerweile hat es aufgehört zu schneien und es kommt sogar noch ein bisschen die Sonne raus. :-)
Weiterhin gesichtet: Zwergtaucher, Haubentaucher, Kormoran, Graureiher, Höckerschwan, Stockente, Schnatterente, Löffelente, Tafelente, Schellente, Gänsesäger, Mäusebussard, Turmfalke, Mittelmeermöwe, Türkentaube, Buntspecht, Wacholderdrossel, Kohlmeise, Blaumeise, Sumpfmeise, Kleiber, Elster, Saatkrähe, Rabenkrähe, Feldsperling, Buchfink

Pfeifente
Pfeifente im Wechsel vom Schlichtkleid ins Prachtkleid, Dezember 2012
Pfeifente
Pfeifente im Prachtkleid, Dezember 2012
Silberreiher
Silberreiher, Dezember 2012
Bergpieper
Bergpieper, Dezember 2012
Zwergschneegans
Zwergschneegänse und Graugänse, Dezember 2012
Weisswangengans
Weißwangengänse, Dezember 2012
Blässgans
Blässgänse erkennt man am weißen Feld am Schnabel (drei im Vordergrund), Dezember 2012

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