Gebirgsstelze und überwinternde Bachstelze an der Isar

Samstag, 8. Dezember 2012 (bedeckt, ca. minus 5 Grad, kalter Wintertag), Isar, 13 bis 16 Uhr
Das Wetter ist nicht gerade sehr einladend, um lange draußen zu bleiben. Deshalb beschließe ich, ganz kurz an die Isar gehen. Am Deutschen Museum kann man von der Zenneckbrücke bzw. der Zeppelinstraße gut auf die frei fließende Isar schauen. Lange beobachte ich eine Wasseramsel (Bilder), die gerade mit dem Putzen ihres Gefieders beschäftigt ist. Ihr großer weißer Brustlatz leuchtet inmitten der graubraunen winterlichen Umgebung. Mittlerweile suche ich schon immer nach einem weißen »Fleck« am Ufer und sehr oft bin ich fündig und entdecke die Wasseramsel.
Südlich der Brücke hüpft zwischen den Steinen eine Gebirgsstelze (Bilder) umher. Es ist ein Jungvogel im ersten Winterkleid mit leicht rosa Brust und weißer Kehle. Und an den gelben Federn am »Hinterteil« sowie an den braunrosa Beinen sehr gut als Gebirgsstelze zu bestimmen. Wie die Bachstelze und die Schafstelze hat sie einen sehr langen Schwanz und wippt ständig damit. Sie ist ein Jahresvogel und lebt überwiegend an schnell fließenden Bächen und Flüssen des Berglandes.
Ihre schwarzweiße Artgenossin, die Bachstelze, die bei uns im Sommer sehr häufig zu sehen ist, zieht im Winter in den Süden rund ums Mittelmeer. Deshalb ist es für mich eine große Überraschung, eine Bachstelze (Bild) auf der Höhe der Praterinsel zu sehen. Laut Wikipedia überwintern aber einzelne in Mitteleuropa. Während ich sie beobachte, läuft mir ein Bergpieper (Bild) vor das Spektiv. Er ist auch ein Kurzstreckenzieher, verlässt im Herbst seinen Lebenraum im Gebirge und überwintert an Fluss- oder Seeufern in tieferen, wärmeren Gegenden. Dass er auch in einer Großstadt wie München zu sehen ist, ist für mich sehr ungewöhnlich.
Nördlich der Maximiliansbrücke gibt es einen ganz kleinen Weiher, der vom Auer Mühlbach gespeist wird. Normalerweise gibt es hier nur Stockenten zu sehen, aber heute sind einige Mandarinenten (Bild) zu Gast.
Ich radle noch weiter bis zum Stauwehr Oberföhring. Südlich davon liegt die Isar ruhig und breit im Flussbett. Im Frühjahr hatte ich hier einige Schellenten gesehen. Ich hoffe, wieder einige zu sehen. Neben Krickenten, Reiherenten, Stockenten, Mandarinenten, Teich- und Blässhühner, einem Kormoran und einigen Zwergtauchern sehe ich auch zehn Schellenten (Bilder). Sie sind sehr wachsam. Immer wenn ich ihnen zu nahe komme, schwimmen sie Richtung Flussmitte. Sie brüten im Norden Europas und sind bei uns als Wintergast. Für eine Ente sehr ungewöhnlich ist, dass die Schellente in Baumhöhlen (z.B. alte Spechthöhlen) brüten. Wenn die kleinen Küken ausgeschlüpft sind, müssen diese dann mehrere Meter von ihrem luftigen Nest auf den Boden hüpfen. Von dort geht es dann schnellstens an den See.
Weiterhin zu sehen: Lachmöwe, Haustaube, Kohlmeise, Gänsesäger, Misteldrossel, Amsel, Blaumeise, Kleiber

wasseramsel
Wasseramsel, Dezember 2012
wasseramsel
Wasseramsel, Dezember 2012
gebirgsstelze
Gebirgsstelze im ersten Winterkleid, Dezember 2012
gebirgsstelze
Gebirgsstelze im ersten Winterkleid, Dezember 2012
bachstelze
Bachstelze im Winter an der Isar, Dezember 2012
Bergpieper
Bergpieper an der Isar (Praterinsel), Dezember 2012
Mandarinenten, Stockenten
Mandarinenten und Stockenten, Dezember 2012
Schellenten
Schellenten-Männchen, Dezember 2012
Schellente
Schellenten-Weibchen, Dezember 2012

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