Sonntag, 27. November 2022 (sonnig, später bewölkt, 1 bis 4 Grad, frischer Herbsttag), Perlacher Forst (München/Landkreis München), 12.15 bis 15.15 Uhr
Frühmorgens sind Bäume und Sträucher mit Raureif überzogen. Noch ist kein Schnee gefallen, aber die Temperaturen um null Grad geben mir Anlass, einmal nach den Vögeln im Wald, speziell an die Futterstelle im Perlacher Forst zu schauen. Im Grunde brauchen Waldvögel von Menschen nicht versorgt zu werden, sie finden genügend Samen und anderes Fressbares. Aber ich muss gestehen, es ist einfach ein schönes Erlebnis, Vögel aus nächster Nähe beobachten zu können. Den Futterplatz in der Nähe des Perlacher Muggl habe ich nicht eingerichtet, bringe aber bei meinen Besuchen immer Sonnenblumenkerne mit und fülle zum Teil auch leere Gefäße auf. Ich bin neugierig, was ich heute zu sehen bekomme.
Stelldichein der Meisen
Kohlmeisen (Bilder) und Blaumeisen (Bilder) sehe ich täglich in der Stadt an der Futterstelle im Garten, aber auch hier im Wald lassen sie sich nicht lange bitten und kommen an den reich gedeckten Körnertisch. Ein typischer Waldbewohner ist die Tannenmeise (Bilder), die man an dem länglichen weißen Nackenfleck erkennt. Sie ist in Mitteleuropa ein verbreiteter und sehr häufiger Brut- und Jahresvogel. Am liebsten lebt sie im Nadelwald.
Sumpfmeise oder Weidenmeise?
Auch die Sumpfmeise besucht gerne Futterplätze und während meiner Anwesenheit ist ein reges Treiben im Gange. Da ich im Wald aber auch schon Weidenmeisen gesehen habe, stellt sich mir die Frage, mit welcher der beiden Meisen ich es heute zu tun habe. Beide Arten sind sich sehr ähnlich und am besten über ihre Stimme zu unterscheiden. Leider habe ich vor Ort nicht akribisch genug hingehört, um die Stimmen zu identifizieren. Erst als ich die Fotos zu Hause genauer ansehe, glaube ich, beide Arten sicher bestimmen zu können. Nachfolgend die Unterscheidungsmerkmale der beiden Meisenarten.
Weidenmeise (Bilder): großer Kopf, kräftiger Nacken, helles Armschwingenfeld, schwarzer Scheitel ist immer matt, größerer Kinnfleck, Kopfplatte reicht weit in den Nacken, Stimme (Tonbeispiel auf xento-canto.org)
Sumpfmeise (Bilder): Kopf kleiner, kein deutlich helles Armschwingenfeld, schwarze Kopfplatte glänzend, schwarzer Kinnfleck kleiner, Stimme (Tonbeispiel auf xento-canto.org)
Um meine Bestimmung zu untermauern, zeige ich auch einige unscharfe Bilder, da man hier die beschriebenen Merkmale gut erkennen kann.
Kleiber und Gimpel
Viel leichter mit der Bestimmung macht es einem der Kleiber (Bilder): blaugraue Oberseite, rostbeige Unterseite, schwarzer Augenstreif, langer Schnabel. Auch er ist im Winter häufig an Futterstellen zu sehen. Noch etwas mehr Farbe an diesem gegen Ende hin eher grauen Nachmittag bringt ein Gimpel-Männchen (Bild) mit. Immer wieder herrlich anzuschauen.
Vogeltagesliste: Kohlmeise, Blaumeise, Buntspecht, Eichelhäher, Amsel, Buchfink, Haubenmeise, Schwanzmeise, Tannenmeise, Sumpfmeise, Weidenmeise, Kleiber, Gimpel