Samstag, 21. Oktober 2017 (wolkig, ca. 18 Grad, warmer Herbsttag), Isar (Corneliusbrücke bis Flaucher) Entenweiher, 14.30 bis 18.00 Uhr
Wenn die Zeit nicht reicht um aufs Land zu fahren, guckt man halt vor der Haustüre, nicht wahr? Da der Himmel bedeckt ist, sind heute an der Isar nicht ganz so viele Leute und Hunde unterwegs wie an schönen, sonnigen Tagen. Die Renaturierung der innerstädtischen Isar, die 2011 abgeschlossen wurde, ist für die Menschen ein Erfolgsmodell geworden, für die Vogelwelt wohl eher nicht. Ich habe den Eindruck dass manche Vogelarten wie Gebirgsstelze, Wasseramsel und Eisvogel deutlich weniger geworden sind.
Da ich heute keine Wasseramsel finden kann, bleibe ich bei einer kleinen Kiesinsel (Bild) stehen und gebe mich auch mit den Rabenkrähen (Bilder), die sich hier eingefunden haben, zufrieden. Wenn sie nicht brüten, sind sie gerne in Gesellschaft unterwegs. Ihr kraftvolles »Krah« ist nicht zu überhören. Es wird ein- bis viermal wiederholt und dient der Stimmfühlung. Laut Wikipedia werden in der Tierwelt Stimmfühlungslaute dazu benutzt um den sozialen Kontakt zu Artgenossen aufrecht zu erhalten. Insbesondere in unübersichtlichen Lebensräumen werden damit Partner oder Gruppenmitglieder informiert, um zu zeigen wo man sich gerade befindet. Außer der Kontaktpflege nehmen die Rabenkrähen im flachen Wasser ein Bad und suchen nach Nahrung. Dazu drehen sie mit ihrem großen Schnabel Steine um und schauen nach ob sich darunter etwas Fressbares findet. Rabenkrähen sind Allesfresser und ernähren sich von Samen, Insekten, Eiern, Fleisch und menschlichen Abfällen. Und neugierig sind sie auch. Ein roter Plastikball findet das Interesse der schwarzen Vögel. Immer wieder probiert eine Rabenkrähe (Video > Youtube) den Ball mit dem Schnabel zu packen. Was natürlich im Wasser kaum möglich ist. Nur einmal gelingt es ganz kurz.
Mein nächster längerer Halt ist am Entenweiher (Bild). Höckerschwäne, Stockenten, Blässhühner, meistens auch eine oder zwei Schnatterenten sind hier anzutreffen. Und natürlich die exotischen Mandarinenten (Bilder, Video > Youtube). Der ursprünglich in Ostasien beheimatete Entenvogel, speziell der farbenprächtige Erpel, ist in unseren Breitengraden als Ziervogel sehr beliebt. Es gibt in Europa mehrere verwilderte Parkpopulationen unter anderem auch in und um München. Siehe auch Beitrag > Oktober 2015. Im asiatischen Verbreitungsgebiet sind die Bestände der Mandarinente rückläufig. Mittlerweile gibt es mit geschätzten 7000 Brutpaaren mehr europäische wildlebende Mandarinenten als in ihrer ursprünglichen Heimat. (Quelle: Wikipedia)
Obwohl der Entenweiher nicht sehr tief ist und Reiherenten ihre Nahrung wie Muscheln und Schnecken überwiegend tauchend aus den Tiefen eines Sees holen, hat sich eine Reiherente (Bilder) den Weiher als Rastplatz ausgesucht. Meistens sieht man sie ja nur schwimmend auf dem Wasser, aber heute gibt es die Reiherente mal auf dem Trockenen zu sehen. Mit ihrer gelben Iris schaut sie sehr neugierig und aufgeweckt zu mir rüber. Und das Blässhuhn (Bild) lächelt doch, oder?
Vogeltagesliste: Graugans, Stockente, Schnatterente, Mandarinente, Reiherente, Höckerschwan, Blässhuhn, Zwergtaucher, Gänsesäger, Kormoran, Lachmöwe, Buntspecht, Gebirgsstelze, Rabenkrähe, Blaumeise, Kohlmeise, Kleiber, Amsel, Zaunkönig (Gesang)