Sonntag, 12. Juni 2016 (wolkig mit etwas Sonne, windig, 18 Grad, frischer Frühlingstag,), Friedhof am Perlacher Forst, 12 bis 15 Uhr
Die ganze Woche war regnerisch und für das Wochenende sind Gewitter vorhergesagt. Diese instabile Wetterlage ist mir für eine längere Fahrradtour zu unsicher. So bleibt Zeit für einen kurzen Besuch im Friedhof am Perlacher Forst. Immer wieder kommt die Sonne durch die Wolken und lässt Bäume und Sträucher (Bild) frühlingshaft erstrahlen. Auch die Vogelwelt ist gut beschäftigt und bietet mir ein vielstimmiges Konzert. Am meisten und lautesten höre ich die Buchfinken singen. Dagegen sitzt eine junge Wacholderdrossel (Bilder) still am Wegrand und beobachtet aufmerksam die Umgebung. Direkt gegenüber höre ich Bettelrufe eines jungen Buchfinken (Bilder). Anfangs sitzt er noch gut geschützt im Geäst. Aber als sich das erwachsene Männchen nähert, fliegt der Jungvogel ins Gras und lässt sich dort füttern. Einige Stockenten (eine davon im Bild) beobachten mich, was ich denn da so treibe.
Ich spaziere weiter zu einer Stelle mit mehreren sehr hohen Fichten. Hier halte ich mich gerne auf und spitze meine Ohren um vielleicht ein Goldhähnchen zu hören. Aber diesmal ist es der Zaunkönig (Bilder), der sich anfangs auf einem Grabstein und dann auf einem Zweig postiert hat. Auch er lässt seine Umgebung nicht aus den Augen. Kurz setzt er zu seinem Schmettergesang an, lässt es aber dann wieder. Aber in regelmäßigen Abständen trillert er dann doch seinen metallisch klingenden Gesang (Tonbeispiel > Avisoft Bioacoustics) lautstark vor sich hin. Mein Video dazu > Youtube.
Irgendwann bemerke ich einen weiteren Zaunkönig, der immer wieder in eine Buchenhecke (Bild) einfliegt und im dichten Blätterwerk verschwindet. Ich kann ein Nest sehen, das aus trockenen Blättern gebaut ist. Beim Zaunkönig sind die beiden Geschlechter nicht zu unterscheiden. Laut Wikipedia findet die erste Brut Ende April bzw. im Mai und eine zweite im Juni/Juli statt. Der Zaunkönig ist ein Einzelgänger. Im Frühjahr fängt er an mehrere Nester zu bauen, macht diese aber nicht fertig. Er beginnt mit seinem Balzgesang, um ein Weibchen anzulocken. Falls dem Weibchen das halbfertige Nest gefällt, zeigt sie dies durch ein spezielles Verhalten an und ist dann paarungsbereit. Nach der Kopulation fliegt das Männchen zu seiner Singwarte und das Weibchen beginnt in den folgenden Tagen das Nest mit Moos oder Federn auszupolstern. Ungefähr fünf bis acht Eier legt ein Weibchen. Sie bebrütet die Eier alleine und muss sich auch während der Brutzeit selbst mit Nahrung versorgen. Das Männchen – der kleine Casanova – ist dann schon wieder auf der Suche nach weiteren Weibchen. Bis zu fünf Paarungen wurden schon beobachtet. Ich vermute mal, dass sich das hier so abspielt. Das Männchen singt und das Weibchen macht das Nest fertig.
Ich ziehe mich auf alle Fälle langsam zurück und lass die beiden mal machen.
Vogeltagesliste: Stockente, Turmfalke, Ringeltaube, Buntspecht, Grünspecht, Mauersegler, Amsel, Wacholderdrossel, Schwanzmeise, Rabenkrähe, Zaunkönig, Kohlmeise, Blaumeise, Gartenbaumläufer, Kleiber, Mönchsgrasmücke, Zilpzalp, Rotkehlchen, Grünfink, Buchfink













