Samstag, 16. Februar 2013 (bedeckter Himmel, es liegt noch Schnee, etwas Sonne, ca. 3 Grad, grauer Wintertag), Hachinger Bach, 13 bis 17 Uhr
Vogelbeobachter suchen gerne. Auch ich bin auf der Suche und zwar nach den Bekassinen, die seit einigen Monaten am Hachinger Bach ihren Winter verbringen. Die Landschaft sieht nicht sehr einladend aus, es liegt noch Schnee und die Bäume und Büsche strecken ihre braunen Äste in den grauen Himmel (Bild). Bekassinen zu suchen ist nicht einfach, weil ihre Tarnung meisterlich ist. Durch die Farbe und Struktur des Gefieders sind die Vögel kaum von den braun-beigen vertrockneten Schilfgräsern zu unterscheiden. Meistens leben sie sehr versteckt und bei Gefahr verharren sie unbewegt auf ihrem Platz. Erst wenn die Bedrohung ihnen zu nahe kommt, fliegen sie auf. Deshalb ist es für mich ein Phänomen, dass sich die scheuen Schnepfenvögel diesen Bach, der stark von Spaziergängern und Hundebesitzern, die ihre Hunde auch frei laufen lassen, ausgesucht haben. Ich bin neugierig, ob ich heute Glück habe und sie entdecke. Ein bisschen Glück gehört immer dazu.
Bei jeder gezielten Vogelsuche gibt es aber immer herrliche Nebenbei-Beobachtungen. Eine Wasserralle (Bild) und eine Amsel (Bild) sind auf der Suche nach Futter. Der quirlige kleine Zaunkönig (Bild) hüpft zwischen Steinen und Gräsern umher. Ein Silberreiher (Bild), der eher an größeren Seen und Feuchtgebieten zu finden ist, hat sich heute am Hachinger Bach eingefunden. Ich kann ihn lange beobachten, wie er still und konzentriert auf Beute wartet und dann erfolgreich einen Fisch fängt (Bilder). Als er von Menschen und Hunden gestört wird, fliegt er etwas in nördliche Richtung und kommt dem dort stehenden Graureiher (Bild) in die Quere. Durch aufgeregtes Flügelschlagen macht der aber eindeutig zu erkennen, dass das hier sein Revier ist und der Silberreiher zieht wieder ab.
Die Bekassine konnte ich heute, auch mit Hilfe von Markus Dähne, der nun wirklich fast alle Vögel im Hachinger Park persönlich kennt ;-), nicht finden. Am nächsten Tag war sie natürlich wieder an ihrem Platz. Aber das macht dieses Hobby auch so wunderbar spannend.
Weiter gab es noch zu sehen: Wacholderdrossel, Amsel, Kohlmeise, Blaumeise, Sumpfmeise, Schwanzmeise, Elster, Rabenkrähe, Saatkrähe, Stieglitz
PS: Am 30. März 2013 war ich wegen einer anderen Suchaktion im Hachinger Tal. Und diesmal zeigte sich das »Bekassinchen« (Bild). Super gut versteckt und mich mit ihren großen wachsamen Augen beobachtend.
