Sonntag, 5. August 2012 (Sonne, blauer Himmel, ca. 28 Grad, heißer Sommertag), Echinger Stausee, 10 bis 16 Uhr
Trotz des heißen Tages fahren wir an den Echinger Stausee. Dieser hat, zu meiner Verwunderung, immer noch sehr wenig Wasser. Und das nun schon seit Monaten. So haben sich auf den Schlickflächen (Bild) bereits Pflanzen angesiedelt und begrünen die braune Masse. Bevor es auf den Damm geht, gleich das erste Highlight. Ein wunderschöner äußerst eleganter Seidenreiher (Bilder) watet in guter Sichtnähe – gar nicht scheu – durch das Wasser und sucht Nahrung. Zwei der insgesamt drei Seidenreiher sind schon seit Anfang Juli hier zu Gast und die Landshuter Ornithologen hofften, dass sie vielleicht hier brüten. Das konnte sich aber leider nicht bestätigen.
An den Flößen sind immer noch einige Flussseeschwalben mit ihrer Jungenaufzucht beschäftigt. Eine junge Flussseeschwalbe (Bild) hat sich bereits selbstständig gemacht und sitzt außerhalb der Einzäunung. Sie trägt ein hellbraunes Gefieder, hat orangene Füße und einen orangenen Schnabel und schaut einer ausgewachsenen Flussseeschwalbe noch gar nicht recht ähnlich. Dasselbe gilt auch für eine junge Mittelmeermöwe (Bild), die noch ihr braun-weiß gesprenkeltes Federkleid trägt, rosa Füße und einen schwarzen Schnabel hat, der später gelb wird.
Mittlerweile sind wir beim Turm angekommen, von dem wir einen herrlichen Blick auf die Schlick- und Wasserflächen haben. Direkt vor uns am Schilfrand hält sich eine Wasserralle (Bild) auf. Sie ist an einem Bein verletzt und läuft etwas hinkend im Schlamm umher. Wir suchen weiter die Schilfränder ab und entdecken das zweite Highlight: ein Tüpfelsumpfhuhn. Laut Svensson (Der neue Kosmos-Vogelführer) »meidet es Schilfgebiete, ist schwer zu sehen und schleicht unbemerkt durch niedrigste Vegetation«. Da haben wir aber Glück! Heute werden laut LBV-Webseite sogar zehn Tüpfelsumpfhühner gezählt. Und auch wir können über den Tag hinweg einige sehen und ein Tüpfelsumpfhuhn (Bild) lässt sich sogar beim Sonnen beobachten.
Weiter gibt es noch Kampfläufer (Bild) zu sehen. Bei dem einen sieht man noch Reste vom Prachtkleid. Zwei Bekassinen (Bild) gönnen sich am Schilfrand eine Pause. Und beim Heimweg weisen uns noch einige Ornis auf Sichelstrandläufer (Bilder) hin. Diese sind leider sehr weit weg – am nördlichen Teil des Sees – aber man sieht noch Teile der braunroten Brustfedern, die ein Sichelstrandläufer im Prachtkleid trägt und in den Monaten Juli/August durch die weißen Federn des Schlichtkleides ersetzt werden.
Des Weiteren gesichtet: Haubentaucher, Kormoran, Nachtreiher, Silberreiher, Graureiher (30), Höckerschwan (200), Graugans, Rotschnabelpfeifgans, Schnatterente, Stockente, Schnatterente, Löffelente, Krickente (3), Tafelente, Kolbenente, Reiherente (+ 5 pulli), Teichhuhn, Blässhuhn, Flussregenpfeifer (3), Kiebitz, Sichelstrandläufer (5), Bruchwasserläufer, Waldwasserläufer, Flussuferläufer (10-15), Kampfläufer (8), Lachmöwe, Ringeltaube, Buntspecht, Bachstelze, Teichrohrsänger, Blaumeise, Kleiber, Elster, Rabenkrähe, Feldsperling