Helgoland – Tag 5: Basstölpel und erste Meldung Schwarzbrauenalbatros

Mittwoch, 28. Mai 2014 (bedeckt, regnerisch, durchschnittliche Windstärke 50 km/h, grauer Frühlingstag), Helgoland, Unterland, Oberland, 11 bis 16 Uhr
Seit Sonntag wurde der Wind immer heftiger. Heute bläst er mit 50 km/h über die Insel. Für einen Bayern fühlt sich das wie Sturm an. Aber Wikipedia sagt, dass man erst ab einer Windgeschwindigkeit von 74,9 km/h von Sturm spricht. Mir ist es trotzdem zu »stürmisch«, ich lasse das Spektiv in der Wohnung und begebe mich nur mit dem Fernglas »bewaffnet« auf eine Runde um die Insel.
Bevor ich rausgehe, erfahre ich von Gudrun von einer ungewöhnlichen Club-300-Meldung. Um 7 Uhr wurde an der Reede ein Mollymauk gesehen. Was ist denn das für ein Vogel? Und wo ist die Reede? Wir suchen im Internet und schnell ist das Rätsel gelöst. Es handelt sich um einen Schwarzbrauenalbatros. Zu diesem Zeitpunkt ist mir noch nicht wirklich bewusst, welche Rarität der Vogel in diesen Breitengraden darstellt.
Ich wandere los und ich muss gestehen, ich habe nicht wirklich geglaubt, den Schwarzbrauenalbatros jemals zu Gesicht zu bekommen. Nichtsdestotrotz halte ich gelegentlich Ausschau nach einem Vogel, der einer Mantelmöwe ähnelt, aber deutlich größer ist. An der Binnenreede bei der Landungsbrücke treffe ich auf Fotografen und frage, ob sie den Schwarzbrauenalbatros gesehen haben. Sie verneinen und wissen gar nicht, von was ich rede. Als ich bei den Hummerbuden am Verein Jordsand vorbeikomme, sehe ich im Schaufenster eine handschriftliche Vogel-News-Meldung (Bild) hängen. Wie bekomme ich heraus, wo die Reede Nord ist? Ich wende mich an den Besitzer eines Souvenirladens. Dieser meint, dass die Reede Nord weit draußen auf dem Meer, nördlich von Helgoland liege. Ohne Boot also keine Chance. Dann werde ich den Schwarzbrauenalbatros wohl nicht sehen können. Nicht ärgern – loslassen. Man kann nicht alles haben.
Ich setze meine Runde über den Kringel (Bild) fort und steige die Treppen zum Oberland hinauf. Hier gibt es ein »Gipfelkreuz« zu besichtigen – es ist die höchste Erhebung des Kreises Pinneberg (Bild), zu dem Helgoland gehört. Ich schaue bei den Basstölpeln (Bilder) vorbei, die eng gedrängt auf ihren Nestern sitzen. Es ist immer wieder schön, so nah an diesen großen Vögeln zu sein und ihr Verhalten beobachten zu können. Der Rückweg führt mich dann ins Unterland (Bild), wo ich auf der Mole vermutlich eine Trauerbachstelze gesehen habe. Aber der Wind verweht mir den Vogel und die Nachsuche verläuft ergebnislos. Ein Belegfoto kann ich leider auch nicht machen. Der Wind wird noch heftiger, es fängt leicht zu regnen an und ich beschließe meine kleine »windige« Tour in der Nähe des Nordost-Hafens, wo ich einen Austernfischer (Bild) bei seinem Spaziergang über den Rasen beobachten kann.

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Schwarzbrauenalbatros-Meldung, Verein Jordsand, Helgoland, 28. Mai 2014
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Mittelland (links), Kringel (rechts), Helgoland, Mai 2014
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Höchste Erhebung des Kreises Pinneberg, Helgoland, Mai 2014
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Basstölpel-Kolonie, Helgoland, Mai 2014
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Basstölpel, Helgoland, Mai 2014
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Basstölpel, Helgoland, Mai 2014
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Blick auf das Unterland, Helgoland, Mai 2014
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Austernfischer, Helgoland, Mai 2014

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