Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg

»Biosphärenreservate sind eine Auszeichnung der UNESCO und gleichzeitig eine Chance für die beteiligten Regionen, weil in Biosphärenreservaten das Zusammenleben von Mensch und Natur beispielhaft erprobt wird. Sie haben den Auftrag, vielfältige Kulturlandschaften zu entwickeln, wertvolle Lebensräume zu erhalten und vor zerstörenden Eingriffen zu schützen …«, so definiert der Dachverband der Nationalen Naturlandschaften EUROPARC Deutschland e.V., in seiner 2011 erschienenen Broschüre den Begriff. Es gibt 15 Biosphärenreservate in Deutschland, darunter große Gebiete wie das Wattenmeer an der Nordsee oder kleinere wie das Berchtesgadener Land oder die Schwäbische Alb in Bayern.
Das Biosphärenreservat Elbe-Flusslandschaften erstreckt sich über 400 Kilometer entlang der Elbe von Sachsen-Anhalt im Süden bis kurz vor Hamburg. Dieses Schutzgebiet ist wiederum in vier kleinere Gebiete unterteilt. Das 75 Kilometer lange brandenburgische Teilgebiet – das Biosphärenreservat Flusslandschaft Elbe-Brandenburg – liegt östlich des Elbufers und reicht von Dömitz in Mecklenburg bis zur Havelmündung im Süden. Mehr dazu bei >> Wikipedia. Seit 1997 ist es von der UNESCO  anerkannt.

Die Elbe ist Deutschlands drittgrößter Strom und einer der wenigen Flüsse Mitteleuropas, der noch nicht begradigt und kaum verbaut ist. Entlang des Flusses und den natürlichen Überflutungsbereichen haben sich vielfältige Biotope entwickelt: Feuchtwiesen, Altwasser, Auwälder, Talsandflächen, Binnendünen.
Das Gebiet zwischen Dömitz und Quizöbel ist eine der am wenigsten besiedelten Gegenden Deutschlands und entlang der ehemaligen innerdeutschen Grenze haben seltene Tier- und Pflanzenarten überlebt. Auch die Initiative »Grünes Band Deutschland«  des BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland), die 1989 gestartet wurde, trug dazu bei, dass wertvolle Lebensräume geschützt werden.
Durch die abwechslungsreichen Lebensräume, die geringe Besiedelung und die extensive Landwirtschaft bieten der Fluss und die Auenlandschaft vielen Vögeln Platz zum Brüten und Rasten: Seeadler, Schwarzmilan, Rotmilan, Schwarzstorch, Weißstorch, Kranich, Kiebitz, Große Brachvogel, Brandgans, Enten, Limikolen, Austernfischer, Trauerseeschwalbe, Feldlerche, Heidelerche, Wiedehopf, Beutelmeise, Bartmeise, Kolkrabe, Nebelkrähe, Dohle, Schwarzkehlchen, Braunkehlchen, Blaukehlchen, Sperbergrasmücke, Klappergrasmücke, Nachtigall, Sprosser, Ortolan, Neuntöter, Eisvogel, Pirol, Grauammer. Während des Vogelzugs und der Wintermonate halten sich zusätzlich viele Limikolen, Singschwäne, Zwergschwäne, Enten und Gänse, wie z.B. Blässgans und Saatgans auf.
Ein Besuch lohnt sich zu jeder Jahreszeit und die kilometerlangen Deiche mit Blick auf Elbe und Elbniederungen laden zum Vogelbeobachten geradezu ein. Auf alle Fälle sollte man im Frühjahr bzw. Sommer Deutschlands storchenreichstes Dorf Rühstädt besuchen und sich im Herbst den Einflug von tausenden Kranichen zu ihren Schlafplätzen im Rambower Moor nicht entgehen lassen.

Anfahrt mit dem Zug über Hamburg oder Berlin nach Wittenberge, Bad Wilsnack oder Lenzen (Elbe). In Lenzen betreibt der BUND Naturschutz in einer neu renovierten Burganlage das Burghotel Lenzen. Ein Besucherzentrum und eine Ausstellung bieten Informationen zu Landschaft und Geschichte. Es werden auch Führungen für Kleingruppen zu den Kranichen, Seeadlern und Gänsen angeboten.

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Hochwasser an der Elbe bei Lenzen, 3. Juni 2013
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Hochwasser an der Elbe bei Lenzen, im Hintergrund ehemaliger Grenzturm, 3. Juni 2013
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Hochwasser an der Elbe, 6. Juni 2013
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Landschaft hinter dem Deich, Lenzen, Juni 2013
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Rambower Moor, nordöstlich von Lenzen, Juni 2013
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Storchendof Rühstädt, Juni 2013
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Elbtaldüne bei Klein Schmölen, Juni 2013
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Blick von der Elbtaldüne auf den Fluss Löcknitz, Juni 2013
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Landschaft bei Motrich, östlich von Cumlosen, Juni 2013

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