Sonntag, 23. September 2012 (Sonne, teils etwas bedeckt, wenig Wind, ca. 20 Grad, warmer Spätsommertag), Ismaninger Stausee, 12 bis 17 Uhr
Trotz kalendarischem Herbstbeginn fühlt es sich noch wie Sommer an. Vom Damm aus kann ich an dem kleinen Inselstrand viele Graugänse und etliche Höckerschwäne sehen (Bild). Ein Höckerschwan liegt tot im Wasser. Ein Fotograf wartet schon mit seiner Kamera in der Hoffnung ein spektakuläres Bild zu schießen, falls ein Greifvogel sich des toten Tieres annimmt. Eine Spießente (Bilder) schwimmt von der Insel weg. Leider habe ich sie bisher immer nur im Schlichtkleid gesehen, aber durch den schlanken Hals, dem grau-blauen Schnabel und den langen spitzen Schwanzfedern ist sie ganz gut zu bestimmen. Im Prachtkleid, siehe >> Wikipedia sieht sie super elegant aus. Die Ente lebt im Nordosten Europas und ist entweder auf Durchreise in den Süden oder sie überwintert in unseren Breitengraden.
Ich treffe einen Vogelbeobachter und bald entdecken wir auf den grünen Pflanzenteppichen im nördlichen Teil des Speichersees eine größere Seeschwalbe. Man sieht einen grau-weißen Vogel mit schwarzer Kappe und rotem Schnabel. Eine Flussseeschwalbe? Nach einigem Blättern im Bestimmungsbuch wird aber sehr schnell klar, dass der Vogel zu groß und der Schnabel zu wuchtig für eine Flussseeschwalbe ist. Ein weiterer Hobby-Ornithologe, der zu uns stößt, bestätigt, dass es eine Raubseeschwalbe (Bilder) ist. Auf den leider sehr schlechten Fotos kann man zumindest erkennen, wie groß sie ist, denn das ist ihr Kennzeichen: Sie ist die größte Seeschwalbe Europas. Sie brütet auf weit im Meer liegenden Inseln der Ostsee und zieht im Oktober nach Afrika. Es sind zwei Vögel, die nach ihrer Pause noch eine große Runde um den See fliegen. Es ist schon eine kleine Sensation, sie hier in Ismaning zu sehen.
Eigentlich bin ich schon fast auf dem Heimweg, aber ein kurzer Blick in das Ostbecken muss noch sein. Ich suche die Ränder des Sees ab. Letztes Jahr um diese Zeit >> Eisvogel in Ismaning hatte ich hier einen beobachten können. Heuer sind durch den heftigen Kälteeinbruch und die zugefrorenen Fischgewässer viele Eisvögel verhungert. Die Vögel benötigen dann einige Jahre um diese Verluste wieder auszugleichen. Ich sehe plötzlich etwas leuchtend Blaues über den See fliegen. Der Eisvogel (Bild) setzt sich auch wieder auf seinen Lieblingsplatz und zwei Silberreiher (Bilder) leisten ihm Gesellschaft.
Und dann habe ich nochmal Glück und entdecke zwischen Blässhühnern einen Schwarzhalstaucher (Bilder). Er trägt sein unscheinbareres schwarz-weißes Schlichtkleid, aber die leuchtenden roten Augen sind typisch für ihn. Er gehört zur Familie der Lappentaucher, wie der bei uns weit verbreitete Zwergtaucher.
Weiterhin gesichtet: Zwergtaucher (Prachtkleid und Schlichtkleid), Haubentaucher (SK), Kormoran, Silberreiher (ca. 5 bis 6), Graureiher, Höckerschwan, Graugans, Streifengans (1), Stockente, Schnatterente, Löffelente (3), Pfeifente, Tafelente, Kolbenente, Reiherente, Mäusebussard, Teichhuhn, Blässhuhn, Kampfläufer (1), Lachmöwe, Mittelmeermöwe, Buntspecht, Rauchschwalbe, Bachstelze, Amsel, Rabenkrähe, Star, Feldsperling