Mandarinenten am Hinterbrühler See

Sonntag, 24. Oktober 2021 (sonnig, 12 Grad, kühler Herbsttag), Hinterbrühler See, Floßlände Isarkanal, München, 13.15 bis 16 Uhr

Ein kleiner Ausflug an den Hinterbrühler See (Bild) im südlichen München. Der See liegt westlich der Isar, eingebettet zwischen dem Isar-Werkkanal und dem Ländkanal. Er wurde Anfang des 20. Jahrhunderts bei den Bauarbeiten zu den beiden Kanälen angelegt. Er ist Teil des Landschaftsschutzgebietes »Isarauen« und ein beliebtes Ausflugsziel. Auch an diesem sonnigen Herbsttag sind viele Spaziergänger unterwegs.

Hinterbrühler See, München, Oktober 2021
Hinterbrühler See, München, Oktober 2021

Mandarinenten – asiatische Schönheiten

Beim Blick auf den See fallen sofort die hübschen Mandarinenten (Bilder) auf. Manche der insgesamt 25 Männchen und Weibchen rasten auf einer kleinen Insel im Schatten der Bäume, andere halten sich in Ufernähe auf. Sie gelten eigentlich als sehr scheu, erwecken diesen Eindruck hier am Hinterbrühler See allerdings nicht. Mandarinenten sind keine heimischen Vögel, ihr ursprünglicher Lebensraum liegt in Ostasien. Dort sind sie durch die Zerstörung ihrer Lebensräume mittlerweile stark bedroht. Seit Jahrhunderten sind sie als Ziergeflügel sehr beliebt. So sind aus Gefangenschaftsflüchtlingen vereinzelt verwilderte Parkpopulationen entstanden. Aber inzwischen findet man sie fast überall in der Welt. In England lebende Mandarinenten können sich seit längerer Zeit selbstständig reproduzieren, deshalb werden sie dort als eigene Population gewertet. Zur Situation in Bayern habe ich im Atlas der Brutvögel in Bayern (Verbreitung 2005 bis 2009; Rödl, Rudolph, Geiersberger, Weixler, Görgen; 2012, Verlag Eugen Ulmer, Stuttgart) folgende Informationen gefunden: »Die Mandarinente ist in Bayern ein lokaler Brutvogel. Die höchsten Dichteschätzungen stammen aus München. Außer an den traditionellen Brutplätzen im Raum München wurden einzelne Bruten in Unterfranken, an der Amper, am unteren Inn, Lech und Donau festgestellt. Außerhalb Münchens konnten sich bislang keine weiteren dauerhaften Populationen aufbauen. Mit weiteren Bestandszunahmen ist jedoch zu rechnen.« Bei meinem Rundgang um den See kann ich auch noch einen der sechs anwesenden Gänsesäger (Bild) aus nächster Nähe fotografieren.

Mandarinente, Männchen und Weibchen (Mandarin Duck), München, Oktober 2021
Mandarinente (Mandarin Duck), München, Oktober 2021
Mandarinenten (Mandarin Duck), Stockenten (Mallard), München, Oktober 2021
Mandarinente (Mandarin Duck), München, Oktober 2021
Gänsesäger (Common Merganser), München, Oktober 2021

Bitte nicht füttern

Das Schild »Füttern der Wasservögel verboten« (Bild) ist nicht zu übersehen. Leider muss ich feststellen, dass einige Leute dies trotzdem tun. Wasservögel wie Enten, Gänse oder Schwäne benötigen keine Fütterung durch den Menschen. Die Vögel finden in ihrer Umgebung genug und müssen nicht hungern, manches gut Gemeinte schadet ihnen eher. Brot beispielsweise enthält zu viel Salz und quillt im Magen des Tieres auf. Auch wenn die Vögel beim Öffnen einer Tüte in Scharen ankommen, ist das für sie nur Bequemlichkeit, doch Jungvögel verlernen auf diese Weise, sich selbst etwas zu fressen zu suchen.

»Füttern der Wasservögel verboten«, Hinterbrühler See, München, Oktober 2021

Vogeltagesliste Hinterbrühler See: Rabenkrähe, Graureiher, Eisvogel, Gänsesäger, Mandarinente, Stockente, Gebirgsstelze, Buchfink

Vogeltagesliste Floßlände: Zwergtaucher, Blässhuhn, Höckerschwan, Schnatterente, Tafelente, Stockente, Reiherente, Amsel, Graugans

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