Krumltal und Raurisertal – Nationalpark Hohe Tauern

Unter Greifvogel-Experten ist das österreichische Krumltal im Nationalpark Hohe Tauern kein Geheimtipp mehr. Mit viel Glück können an einem Tag im »Tal der Geier« Bartgeier, Gänsegeier, Steinadler und auch Mönchsgeier gesichtet werden. Anfang des 20. Jahrhunderts waren die Bartgeier in den Alpen ausgerottet. In dem kleinen Seitental des Raurisertals startete 1986 ein Projekt für die Wiederansiedelung dieser majestätischen Geier. Bis heute wurden 30 Bartgeier ausgewildert. Die erste erfolgreiche Brut konnte im Jahre 2010 im Krumltal verzeichnet werden.

Das einzigartige Wiederansiedelungsprojekt erstreckt sich inzwischen über den gesamten Alpenraum (Österreich, Frankreich, Italien, Schweiz). Insgesamt wurden bis heute mehr als 220 Bartgeier ausgewildert, mehr als 170 Jungvögel sind ausgeflogen.

Da das Nahrungsangebot im Nationalpark Hohe Tauern sehr groß ist, finden sich im Frühjahr auch Gänsegeier ein. Bis zu 100 Individuen wurden hier schon gesichtet. Es handelt sich dabei um Nichtbrüter und Jungvögel, die von ihren kroatischen Kolonien nach Österreich ziehen und im Schutzgebiet den Sommer verbringen. In Gesellschaft der Gänsegeier tauchen vereinzelt auch Mönchsgeier auf. Aber nicht nur die Geier sind im Krumltal ein Highlight, sondern auch die Steinadler. Diese findet man zwar im ganzen Alpenbogen vor, aber mit 40 Brutpaaren ist das Krumltal eines der am dichtesten besiedelten Täler in den Hohen Tauern. Welche Vogelwelt einen noch in diesem Gebiet erwartet, kann man auf der Webseite > birdinggermany von Christoph Moning nachlesen. Allerdings wird diese Seite seit einigen Jahren nicht mehr aktualisiert.

Der Nationalpark Hohe Tauern > Website Openstreetmap ist das größte Schutzgebiet der Alpen. Es erstreckt sich von Ost nach West über 100 Kilometer und von Nord nach Süd über 40 Kilometer. Die Ortschaft Rauris und das Raurisertal liegen ungefähr 210 Kilometer von München und etwa 90 Kilometer von Salzburg entfernt.
Das Krumltal (Bilder) > Website Openstreetmap zweigt etwa 13 Kilometer südlich von Rauris als Seitental ab. Ausgangspunkt der Tour ist der Parkplatz Krumltal, nahe dem Almgasthof Lechnerhäusl. Entlang dem Krumlbach läuft man die 5 Kilometer lange Strecke bis zur Bräualm (1601 m) (Bild) in 1,5 Stunden. Informationstafeln (eine davon auf dem Bild) am Weg geben Auskunft zu den Greifvögeln. Und wenn man Glück hat, trifft man auch einen Nationalpark-Ranger, der einem weitere Informationen zur Vogelwelt geben kann.

Bei einem mehrtägigen Aufenthalt im Raurisertal bietet sich eine Fahrt mit der Gondel auf die Hochalm (1780 m) (Bild) an. An der Bergstation befindet sich eine Greifvogelwarte (Bild) > Webseite. Hier kann man Steinadler, Uhu oder Adlerbussard aus nächster Nähe bewundern. Bei gutem, nicht zu windigem Wetter zeigt der Falkner von Mai bis Oktober die Flugkünste seiner Greifvögel. Es lohnt sich auch, einen Abstecher nach Wörth zur Greifvogelausstellung im Nationalparkhaus »König der Lüfte«> Webseite zu unternehmen, die mit vielen Informationen zu Bartgeier und Co. aufwartet.

Informationen zum Nationalpark Hohe Tauern > Webseite und > Wikipedia
Informationen zum Bartgeier-Projekt: Raurisertal »Tal der Geier« > Webseite 
Bartgeier-Projekt in der Schweiz, siehe Webseite

Nationalpark Hohe Tauern, Rauris (Quelle: Openstreetmap)
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Krumltal (Nationalpark Hohe Tauern), September 2017
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Krumltal (Nationalpark Hohe Tauern), September 2017
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Krumltal (Nationalpark Hohe Tauern), September 2017
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Krumltal (Nationalpark Hohe Tauern), September 2017
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Informationstafel im Krumltal (Nationalpark Hohe Tauern), September 2017
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Krumltal (Nationalpark Hohe Tauern), September 2017
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Bräualm (1601 m) im Krumltal (Nationalpark Hohe Tauern), September 2017
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Bergstation Hochalm, Rauris (Nationalpark Hohe Tauern), September 2017
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Greifvogelstation auf der Hochalm, Rauris (Nationalpark Hohe Tauern), September 2017

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