Kiebitz trifft Nilgans und Kanadagans

Sonntag, 10. April 2011 (Sonne, ca. 16 Grad, warmer Frühlingstag, wenig Wind), Ismaninger Speichersee, 12 bis 18 Uhr
Der Frühling ist dieses Jahr mit einer solchen Wucht gekommen, dass innerhalb ein paar Tagen die meisten Sträucher und viele Bäume schon ihre Blätter bekommen haben. Gut für die Seele, aber schlecht für den Vogelbeobachter ;-). Ich bin mit dem Radl entlang der Isar (Gänsesäger und Reiherenten) auf dem Weg nach Norden. Am Unterföhringer See sehe ich die ersten Graugänse mit ihren Jungen. Ich quere die Münchner Straße und fahre am Kanal entlang, der später in den Speichersee mündet. In den Wiesen läuft ein größerer Vogel mit langem Schwanz und ich sehe einen Fasan (Bild), Typ »torquatus« (mit weißem Halsring). Ich erinnere mich an früher, wenn rund um das Dorf geschossen wurde – dann war Jagdzeit auf Fasanen und Rebhühner. Ursprünglich kommt der wildlebende Fasan aus China. Der »Jagdfasan« ist ein Zuchttier und wurde von den Jägern ausgesetzt.
Entlang des Weges sehe ich eine Ringeltaube (Bild) beim Nestbau, Rauchschwalben, Rotkehlchen, Rabenkrähen umkreisen Mäusebussarde, Turmfalken, Stare, Hausrotschwanz, Wachholderdrossel, Amsel. In den vielen Sträuchern sehe und höre ich Zilpzalpe, Buch- und Grünfinken, Mönchsgrasmücken, Kohl-, Schwanz- und Blaumeisen. In einem dichten Gestrüpp entdecke ich meine erste Heckenbraunelle. Ein unscheinbarer grau-brauner Vogel, der sehr weit verbreitet ist – aber leider recht scheu.
Im östlichen Teil des Ismaninger Speichersees liegt eine winzige Insel mit einem kleinen felsigen »Strand«, an dem die Vögel baden und Nahrung suchen. Vom Damm aus kann ich diese Insel gut sehen. Heute gibt es aber noch eine spezielle Besonderheit. Riesige Mückenschwärme »wandern« den Damm rauf und runter (Bild). Oft sitze ich mittendrin – aber zumindest stechen sie nicht.
Auf der Insel gibt es heute viel zu sehen. Ich kann Kiebitze (Bild) beim Baden beobachten, Graugänse, Schnatterente, Stockente, Knäkente, Kolbenente, Höckerschwäne, Blässhühner, Zwergtaucher, Streifengänse, Nilgänse (Bild) und Kanadagänse (Bild) tummeln sich in der Ecke. Nilgänse sind afrikanische Gänse, die bei uns mittlerweile verwilderte Parkpopulationen bilden. Die Kanadagans ist eine aus Nordamerika eingeführt Art, die angefangen hat bei uns zu brüten. Und zwischen den Gänsen sehe ich noch drei Watvögel, die einen kurzen Halt auf ihrer Reise in den Norden einlegen. Ich erkenne einen Rotschenkel (Bild), einen Kampfläufer, den Dritten kann ich leider nicht exakt bestimmen.
Und während ich mich noch über meine Limikolen freue, singt mir die Goldammer (Bild) ihr Lied »Wie, wie, wie, hab ich dich liiiiieb.«

fasan ismaning april 2011
Fasan April 2011
ringeltaube
Ringeltaube April 2011
mueckenwand ismaning april 2011
Mückenschwärme Ismaning April 2011
kiebitz
Kiebitz April 2011
kanadagans april 2011
Kanadagans April 2011
rotschenkel nilgans april 2011
Rotschenkel und Nilgans, Ismaninger Stausee, April 2011
goldammer
Goldammer, April 2011

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