Ostfriedhof in München

Der 30 Hektar große Ostfriedhof liegt im Stadtteil Obergiesing zwischen Tegernseer Landstraße, Sankt-Bonifatius-Straße und Sankt-Martin-Straße. Er wurde 1821 errichtet und hat eine bewegte politische Vergangenheit speziell in den Kriegs- und Nachkriegsjahren. Mehr dazu >> Wikipedia.
Er ist einer der neun städtischen Großfriedhöfe und obwohl er mitten in der Stadt liegt, ist es innerhalb der Mauern sehr ruhig und friedlich. Ich wohne in unmittelbarer Nähe, deshalb gehe ich gerne für ein bis zwei Stunden dort spazieren und halte Ausschau nach den Vögeln.
Man findet hier Vögel, die gerne in Parks leben und auch an die Stadt und die Menschen gewöhnt sind, zum Beispiel Kohl- und Blaumeisen, Grün- und Buchfinken, Kleiber, Gartenbaumläufer, Amseln und Wacholderdrosseln. Letztere im vorderen Teil beim Eingang an der Tegernseer Landstraße. An diesem Seiteneingang ist es auch ratsam einen Blick auf den Schlot der Paulaner Brauerei zu werfen. Dort hängt eine Vogelhütte für einen Greifvogel und wenn man Glück hat, sitzt ein Turmfalke auf der »Veranda«. Im Juli 2017 wurde der Schlot gesprengt, da die Brauerei den Produktionsbetrieb an die Stadtgrenze Münchens verlagert hat. Auf dem Gelände werden Wohnungen gebaut.
Auf den großen hohen Bäumen sieht man Rabenkrähen und speziell im Winter eine große Anzahl von osteuropäischen Saatkrähen. Weitere klassische Friedhofsvögel sind Rotkehlchen und Zaunkönig, die auch im Winter zu finden sind. Sie brüten gerne in bodennahem dichtem Gebüsch oder Höhlungen. Und da eignet sich ein Friedhof mit seinen vielen kleinen Hecken gut. Allerdings darf man rund um sein Grab ruhig etwas Laub liegen lassen, damit die Vögel sich verstecken können. Ein ständiger Friedhofsbewohner ist der Buntspecht, den ich hier bei jedem Besuch meistens zuerst höre und der dann auch recht leicht zu finden ist. Im Frühjahr (April) kehren Mönchsgrasmücke und Zilpzalp aus den südlichen Ländern rund um das Mittelmeer nach Deutschland zurück, um hier zu brüten. Sie bleiben bis ca. Oktober. Ansonsten wurde mir gesagt, dass es auch Grünspechte, Sommergoldhähnchen und Heckenbraunellen geben soll, die ich leider noch nicht gesehen habe. Und – im hinteren Teil beim Krematorium soll sogar ein Fuchs wohnen!
Seit Mitte Mai 2017 kann man die einmalige und frisch restaurierte Kaskadenanlage (Bilder) mit ihren Wasserbecken, Fontänen, Treppen und Ruheplätzen bewundern. Sie wurde um 1900 errichtet, aber im zweiten Weltkrieg fast vollkommen zerstört.

Adresse: St.-Martinsplatz 1, 81541 München;
Haltestelle »Ostfriedhof«: Tram 15, 25, 27
Haltestelle »St.-Martins-Platz« (Haupteingang) Tram 27
Öffnungszeiten:
November mit Februar von 08.00 bis 17.00 Uhr
März von 08.00 bis 18.00 Uhr
April mit August von 08.00 bis 20.00 Uhr
September mit Oktober von 08.00 bis 19.00 Uhr

buntspecht
Buntspecht (Foto: Klaus Nagel)
ostfriedhof april 2011
Ostfriedhof östlicher Teil, Urnengräber
haupteingang april 2011
Haupteingang St.-Martin-Str., April 2011
falkenhuette april 2011
Falkenhütte, Schlot der Paulaner Brauerei (Schlot wurde im Juli 2017 gesprengt, da auf dem gesamten Areal Wohnungen gebaut werden)
eichkaetzchen
Typischer Friedhofbewohner: Eichkätzchen
kaskaden_ostfriedhof_2017
Kaskadenanlage, Ostfriedhof, Mai 2017
kaskaden_ostfriedhof_2017-06-11_7809
Kaskadenanlage, Ostfriedhof, Mai 2017

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