Karfreitag, 19. April 2019 (sonnig, 18 bis 22 Grad, warmer Frühlingstag), Ismaninger Speichersee, Kieswerk Landsham, Abfanggraben, 11 bis 18 Uhr
Spielt das Wetter schon wieder verrückt? Die letzten Wochen hatte es kaum geregnet und der Boden ist staubtrocken. Deshalb muss ein Bauer schon sein Feld (Bild) bewässern. Kurz nach Landsham finde ich zwei Bluthänflinge (Bild). Am Ostbecken des Ismaninger Speichersees suche ich als Erstes die kleine Insel (Bild) ab. Drei Flussregenpfeifer (einer davon im Bild), Kiebitze (Bild) und ein Kampfläufer (Bild) rasten bzw. sind auf Futtersuche. Die große Möwe (Bild) kann ich nicht bestimmen – flache Stirn und dunkle Iris könnten auf eine Steppenmöwe hinweisen. Normalerweise halten sich hier überwiegend Mittelmeermöwen auf. Auf dem See haben sich einige Paare gefunden: Weißwangengans (Bild) mit Graugans, Zwergschneegans (Bild) mit Graugans und ein Knäkenten-Paar (Bild). Über den plötzlich auftauchenden Rotmilan (Bild) freue ich mich, da er am Speichersee selten zu sehen ist.
Gegen 14 Uhr mache ich mich auf die Rückreise nach München, da ich noch einige Stopps einlegen möchte. Der erste ist beim Kieswerk bei Landsham. Ein Teil des Firmengeländes wird nicht mehr genutzt und am Ufer des Sees (Bild) höre ich einen Fitis (Bilder, Video > Youtube). Es gelingt mir den kleinen gräulich-braungrünen Vogel mit dem hellen Überaugenstreif im Sträucherwerk zu finden. Er hat einen langen Weg aus seinem afrikanischen Winterquartier hinter sich. Dieses liegt südlich der Sahara und der Langstreckenzieher legt jedes Jahr zweimal die Strecke zwischen 6000 und 13.000 Kilometer zurück. Vielleicht ist er deshalb so hungrig ;-)) – eifrig pickt er eine Ameise nach der anderen von den umliegenden Ästen. Es ist einer der häufigsten Vögel im nördlichen Europa. Zum Brüten braucht er nur ein paar Bäume oder höhere Büsche und man findet ihn in Laub- und Mischwäldern, Parks, Gärten und in Feuchtgebieten. Von Mai bis Juli wird gebrütet. Dazu baut er sich auf dem Boden aus Moos und Gras ein Nest, das gut versteckt im dichten Gebüsch oder Gras liegt.
Ich radle weiter entlang des Abfanggrabens und in der Nähe des großen Ausgleichsbeckens halte ich nochmal an. Aus dem hohen Gras lugt ein Jagdfasan (Bild) hervor, mit seinem roten Kamm ist er leicht zu sehen. Um mehr Überblick zu bekommen, steige ich auf einen kleinen Kieshügel. In nächster Nähe finde ich den Steinschmätzer (Bild) und etwas weiter entfernt drei Braunkehlchen (zwei davon auf dem Bild). Wie schon in den letzten zwei Jahren – Mai 2018 und Mai 2017 – wird dieses Gebiet von Braunkehlchen zur Rast benutzt.
Vogeltagesliste: Höckerschwan, Graugans, Zwergschneegans, Weißwangengans, Stockente, Löffelente, Knäkente, Tafelente, Kolbenente, Reiherente, Jagdfasan, Zwergtaucher, Schwarzhalstaucher, Haubentaucher, Kormoran, Graureiher, Rotmilan, Mäusebussard, Turmfalke, Blässhuhn, Flussregenpfeifer, Kiebitz, Flussuferläufer, Kampfläufer, Lachmöwe, Großmöwe, Straßentaube, Türkentaube, Buntspecht, Rauchschwalbe, Mehlschwalbe, Bachstelze, Wiesenschafstelze, Rotkehlchen, Hausrotschwanz, Steinschmätzer, Braunkehlchen, Wacholderdrossel, Amsel, Mönchsgrasmücke, Fitis, Zilpzalp, Zaunkönig, Kohlmeise, Blaumeise, Sumpfmeise, Gartenbaumläufer, Elster, Rabenkrähe, Star, Feldsperling, Buchfink, Bluthänfling, Stieglitz, Rohrammer, Goldammer