Samstag, 3. März 2012 (wolkig, etwas Sonne, ca. 8 Grad, frühlingshafter Tag), Ostfriedhof, 14.30 bis 17.30 Uhr
Der Frühling liegt in der Luft. Im Friedhof herrscht bereits ein emsiges Treiben. Einige Blaumeisen fetzen durch die Gegend. Ich höre den Ruf des Kleibers, der damit sein Revier abgrenzen will. An den Fütterungsstellen knabbern Kohlmeisen an den Körnern. Aber das schönste Erlebnis ist, als ich einige Schwanzmeisen, Typ »europaeus«, (Bilder) beim Nestbau zugucken kann.
In einer Astgabel einer kleinen Pappel sind zwei Schwanzmeisen am Werk. Das Fundament aus Moos und Flechten ist schon angelegt. Die zwei kleinen rundlichen Vögel (13 bis 15 cm groß, davon ist aber mehr als die Hälfte der Schwanz) fliegen im Minutentakt an das Nest. Ein Vogel bringt gespinst-artiges Material mit, zupft mit seinem kleinen Schnabel da hin und dort hin und klebt damit die verschiedenen Materialien aneinander. Dreht sich zwei- bis dreimal in der Kuhle, prüft ob alles fest sitzt. Man meint, der lange Schwanz müsste stören, aber irgendwie hat dieser Platz bzw. guckt an den unmöglichsten Stellen heraus. Kaum ist der eine Vogel fertig, kommt der Partner und baut weiter. Sie halten nie still und sind immer auf Achse.
Die Schwanzmeise ist durch den außergewöhnlich langen Schwanz sehr leicht zu bestimmen. Man nennt sie deshalb auch »Pfannenstielchen«. Sie ist bei uns ganzjährig zu sehen und außerhalb der Brutzeit sehr gesellig. Im Winter sieht man sie oft in größeren Trupps von Baum zu Baum fliegen – immer auf der Suche nach Nahrung. Meistens hört man aber vorher schon ihren Ruf (Tonbeispiel > Avisoft Bioacoustics). Sie brüten in Laub- und Mischwäldern, Parks und Gärten und bauen kunstvolle geschlossene eiförmige Nester mit einem seitlichen Eingang. Mehr noch bei > Wikipedia.
Weiterhin ist zu sehen: Gartenbaumläufer, Rotkehlchen, Amsel, Wachholderdrossel, Buntspecht.
Zwei Wochen später als ich das fertige Nest nochmal ansehen will, muss ich leider feststellen, dass es nicht fertig gebaut wurde. Schade.