Sonntag, 15. Mai 2011 (bedeckter Himmel, ca. 12 Grad, kühl und regnerisch), Ostfriedhof, 15 bis 17 Uhr
Am Vormittag hat es heftig geregnet. Eigentlich ein Tag um im Haus zu bleiben. Aber nach dem Regenschauer singen die Amseln mit einer solchen Inbrunst, dass mich das aus dem Haus lockt. Ich mache mich auf und gehe in den Ostfriedhof, um nachzugucken ob die Buntspechte schon Nachwuchs haben. Auch hier verwöhnen mich die Amseln (Bild) mit ihrem wunderschönen Gesang.
Eine Wacholderdrossel (Bild) hüpft auf den Wiesen hin und her, suchend nach Futter. Nach einer kurzen Zeit sehe ich sie wieder, den Schnabel voller Regenwürmer. Es ist übrigens noch nicht geklärt, warum die Regenwürmer bei Regen an die Oberfläche kommen. Einer Studie zufolge, könnte der Grund sein, dass die Regenwürmer aus Angst vor Maulwürfen ihre Wohnhöhlen verlassen. Das Regengeräusch ähnle dem Grabegeräusch der Maulwürfe. Mehr dazu bei >> Wikipedia.
Ich gehe zu der Birke, in dem ich schon letztes Jahr das Piepsen und Betteln der Jungspechte gehört hatte. Je näher ich dem Baum komme, desto lauter werden die Bettelrufe. Ich warte ein Weilchen und ich sehe die Buntspecht-Eltern im Sekundentakt an das Bruthöhlen-Loch fliegen. Den Buntspecht-Mann (Bild) erkennt man am roten Fleck im Nacken, das Weibchen ist ohne diesen auffälligen Fleck. Die Spechtkinder werden blind geboren, verbringen mehrere Wochen im Nest und sind während dieser Zeit auf ständige Fütterung angewiesen. Man nennt sie Nesthocker im Gegensatz zu den Nestflüchtern wie bei den Enten und Watvögeln.
Und da der nächste Regenschauer naht, flüchte ich wieder in mein »Nest«.
Des Weiteren habe ich gesehen: Zilpzalp, Buch- und Grünfink, Mönchsgrasmücke, Kohl- und Blaumeise, Schwanzmeise, Trauerschnäpper (nicht eindeutig)