Sonntag, 8. Dezember 2013 (bedeckt, später sonnig, 5 Grad, schneefreier Wintertag), Ismaninger Speichersee, 10.30 bis 16 Uhr
Der Himmel ist bedeckt, die Landschaft wirkt grau und farblos. An ein paar Stellen liegt noch Schnee. Am Parkplatz höre ich die »Tick-tick-tick«-Rufe eines Vogels. Entweder ist es der Zaunkönig oder das Rotkehlchen? Beide haben ähnliche Rufe und ich kann sie noch nicht eindeutig unterscheiden. Aber ein Blick genügt. Da sitzt das Rotkehlchen (Bild) und beobachtet mich, wie ich Stativ und Spektiv auspacke. Ich gehe zum Feldrand und halte Ausschau nach Gänsen. Sind die Blässgänse vielleicht schon da? Ich sehe eine Gans die zwischen zwei Holzpflöcken mit dem Kopf nach unten aufgehängt ist. Hat da jemand … Nein, gottseidank, es ist nur eine Plastikattrappe (Bild). Da will ein Bauer wohl die echten Gänse von seinem Feld, auf dem die ersten Pflänzchen wachsen, verscheuchen. Was ihm auch gelingt. Die Graugänse (Bild) und die beiden Zwergschneegänse halten sich in etlicher Entfernung auf einem Acker auf. Der kleine felsige Strand an der Insel im Ostbecken ist heute gut besucht. Ein Silberreiher, einige Kormorane und Graugänse machen Rast. Die Graugans ist die einzige Gans, die in Mittel- und Südeuropa brütet. Sie bevorzugt Feuchtgebiete, von kleinen Teichen im Park bis zu Schilfzonen in großer Seen. Sie ist die Stammform unserer Hausgans. Eine weißbäuchige teil-leuzistische Graugans (Bild) steht im flachen Wasser. Ursprünglich dachte ich, dass es sich um eine Hybrid-Gans (Graugans/Hausgans) handelt. Aber von einer Münchner Gänse-Expertin habe ich Informationen erhalten, dass es sich um eine normale Graugans mit Teil-Leuzismus handelt, die hier entweder den Winter verbringt oder Durchzügler ist. Leuzismus bedeutet Weißfärbung und entsteht durch mutierte Zellen. Zwischen den Graugänsen fallen zwei weitere auf, die einen roten Halsring mit weißer Schrift tragen (Bilder). Die Zeichen sind I 32 und O 46. Die Gänse habe ich bereits bei www.geese.org gemeldet. Von aufmerksamen Lesern bekam ich den Hinweis, dass beide Gänse aus einem Beringungsprojekt aus Nordböhmen (Tschechien) stammen.
Auf dem See döst eine größere Gruppe Tafelenten, dazwischen ein Schwarzhalstaucher (Bild). Eigentlich ist er gut zu erkennen. Aber es erfordert schon etwas Fleißarbeit die großen Ententrupps abzusuchen. Ab Mittag kommt die Sonne heraus, die Farben kehren zurück. So kann ich die gelbe Schnabelspitze der Schellenten-Frau (Bild) schön sehen, die ich bisher noch nicht wahrgenommen hatte.
Vogeltagesliste Ostbecken: Schwarzhalstaucher (1), Zwergtaucher, Haubentaucher, Kormoran, Silberreiher, Graureiher, Heiliger Ibis (1, überfliegend), Höckerschwan, Graugans, Zwergschneegans (2), Weißwangengans, Kanadagans, Rostgans (1), Stockente, Schnatterente, Pfeifente (ca. 50), Tafelente, Kolbenente, Reiherente, Schellente, Gänsesäger, Turmfalke, Blässhuhn, Mittelmeermöwe, Ringeltaube, Rotkehlchen, Amsel, Kohlmeise, Blaumeise, Sumpf- oder Weidenmeise?, Kleiber, Rabenkrähe, Feldsperling, Buchfink, Grünfink









… äußerst hübsches Portaitbildchen mit geneigtem Köpfchen am Anfang …