Erlenzeisig und Fichtenkreuzschnabel

Samstag, 22. Februar 2014 (bedeckt, etwas Sonne, ca. 8 Grad, frühlingshafter Wintertag) Perlacher Forst (Landkreis München), 13.30 bis 17.30 Uhr
Vogelbeobachten im Wald ist leider etwas komplizierter als im freien Feld oder an einem See. Die Vögel sind meistens zu gut versteckt, so dass ein gutes Gehör wichtig ist, um einen Vogel bestimmen zu können. Und beim Absuchen der hohen Bäume schmerzen sehr schnell die Hals- und Nackenmuskeln – zumindest bei mir. Mein heutiges Ziel ist der Perlacher Forst. Der cirka 13 Quadratkilometer große Staatsforst beginnt südlich des Stadtteiles München-Harlaching und wird von erholungssuchenden Städtern gerne zum Spazierengehen, Wandern, Joggen und Radfahren benutzt. Bei meiner Anfahrt komme ich an einem kleinen Park vorbei und entdecke auf einer Fichte einen Bergfink (Bild). Es ist mein erster in diesem zu milden Winter. Weil der Winter 2013/2014 in Deutschland überwiegend schnee- und frostfrei war, gab es für die Bergfinken und auch manch andere nordischen Vögel genügend Nahrung und somit wenig Grund nach Süden auszuweichen.
Im Perlacher Forst findet man überwiegend Fichten. Deshalb halte ich Ausschau nach Fichtenkreuzschnäbeln, die – wie der Name schon sagt – sich gerne in Fichten aufhalten. Diese Vögel sind in Deutschland weit verbeitet und sie brüten meistens sehr früh im Jahr. Ihre Schnäbel sind sehr kräftig und an der Spitze überkreuzen sie sich. Durch diese Spezialisierung können die Vögel die Fichtenzapfen öffnen und den Samen herausholen. Da ich außer einigen Amseln und Meisen keine weiteren Vögel rufen höre, suche ich die Baumkronen ab. Und ich habe Glück und kann ein farbenprächtiges Fichtenkreuzschnabel-Männchen (Bilder) entdecken. Leider sitzt der Vogel im Gegenlicht und nicht lange genug, um ihn in Ruhe studieren zu können.
Dafür habe ich einige Bäume weiter etwas mehr Glück. Ungefähr fünf bis zehn Erlenzeisige (Bilder) »turnen« in den Ästen einer Lärche und picken Samen aus den Zapfen. Erlenzeisige brüten im Nadelwald, bevorzugt in Fichten. Sie gehören zur Familie der Finken und ernähren sich am liebsten von Erlen- und Birkensamen. Es ist ein emsiges Treiben in luftiger Höhe und ich kann sie lange beobachten. So lange halt, bis mich mein Nacken zwickt.
Ich fahre weiter zu einem kleinen Aussichtsberg, dem »Perlacher Mugl«. Von hier hat man eine gute Sicht über die Baumkronen und bei schönem Wetter sind die Alpen gut zu sehen. In einem kleinen Pavillon, der auf dem Hügel steht, kann man sich zur Geschichte des Waldes fortbilden. Ich stelle mein Spektiv auf, gucke mir das Gebirge an und suche anschließend die Baumspitzen ab. Und da finde ich einen Buntspecht (Bild) und einen Kernbeißer (Bild), die sich wohl auch einen Überblick verschaffen wollen.

Vogeltagesliste: Straßentaube, Buntspecht, Amsel, Kohlmeise, Blaumeise, Sumpfmeise, Tannenmeise?, Schwanzmeise, Kleiber, Garten- oder Waldbaumläufer?, Rabenkrähe, Buchfink, Bergfink, Grünfink, Erlenzeisig, Gimpel, Kernbeißer, Fichtenkreuzschnabel

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Bergfink, München (Vollmarpark), Februar 2014
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Fichtenkreuzschnabel, Perlacher Forst, Februar 2014
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Fichtenkreuzschnabel, Perlacher Forst, Februar 2014
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Erlenzeisig, Perlacher Forst, Februar 2014
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Erlenzeisig, Perlacher Forst, Februar 2014
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Erlenzeisig, Perlacher Forst, Februar 2014
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Erlenzeisig, Perlacher Forst, Februar 2014
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Buntspecht, Perlacher Forst, Februar 2014
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Kernbeißer, Perlacher Forst, Februar 2014

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