Samstag, 23. November 2024 (heiter, 3 Grad), Bad Reichenhall, Saalach, 12.15 bis 15.45 Uhr und Sonntag, 24. November 2024 (bewölkt, 10 Grad), Bad Reichenhall, Marzoller Au, 12.45 bis 16 Uhr
Ich verbringe im Herbst 2024 drei Wochen zur Kur in Bad Reichenhall im Landkreis Berchtesgadener Land. Eigentlich will ich in meiner freien Zeit ein paar Mal mit der Seilbahn auf den 1613 Meter hohen Predigtstuhl fahren, um dort Alpenvögel zu beobachten. Das klappt aber leider nicht, weil an der Seilbahn die jährliche Inspektion durchgeführt wird und diese deshalb nicht in Betrieb ist. Also unternehme ich kleine Spaziergänge durch die Kreisstadt. Dabei fallen mir rund um die Klinik mehrere Amseln (eine davon auf dem Bild) auf, die sich an den reifen Früchten eines wilden Weines satt fressen. Und gleich um die Ecke tschilpt es aus den dichten Hecken, die das Areal einfassen. Haussperlinge (einer davon auf dem Bild) gibt es hier reichlich und wenn ich ihnen zu nahe komme, verstecken sie sich sofort im Gebüsch.


Turmfalke und Wasseramseln
An den Wochenenden, wie am heutigen Samstag, habe ich Zeit für längere Spaziergänge. In wenigen Minuten bin ich an der Saalach (Bild). Diese entspringt in Tirol in den Kitzbüheler Alpen und mündet nördlich von Salzburg in die Salzach. Ein Turmfalke (Bild) beobachtet von seinem Ansitz aus aufmerksam die Umgebung. Auch ich bin neugierig und suche den Fluss ab. Statt des erhofften Eisvogels entdecke ich eine Reihe von Wasseramseln (Bilder). Einige fliegen pfeilschnell knapp über der Wasseroberfläche an mir vorbei, andere tauchen im Wasser nach Nahrung und wieder andere rasten am Ufer. Nur durch ihre weißen Kehlen sind sie dann überhaupt sichtbar. »Die Wasseramsel taucht, schwimmt (mit Hilfe der Flügel) und läuft unter Wasser (was durch ein außergewöhnlich massives Skelett ermöglicht wird), um nach Insekten und anderen Wassertieren zu suchen.« (Quelle: Der Kosmos-Vogelführer von Svensson, Mullarney, Zetterström)




Marzoller Au und nochmals Wasseramseln
Am Sonntag führt mich mein Weg wieder an die Saalach, diesmal nach Norden Richtung Piding. Hinter der Eisenbahnbrücke beginnt die Marzoller Au (Infoschild und Bilder). Diese ist laut Homepage der Stadt Bad Reichenhall »Deutschlands südlichster, noch erhaltener Auwaldrest mit Tieflandcharakter«. Die Marzoller Au ist Teil des europäischen Biotop-Verbundes NATURA 2000 und ebenso ein FFH-Gebiet entsprechend der Flora-Fauna-Habitat-Richtlinie. Es ist wunderschön hier – überall ein bisschen Wildnis. Von einer Beobachtungshütte aus hat man einen guten Blick auf den kleinen See. Ein Eisvogel zischt vom Schilf kommend an mir vorbei in Richtung Saalach. Ich mache mich auf die Suche nach dem Vogel, finde ihn aber leider nicht. An der Saalach (Bild) kann ich auch heute wieder Wasseramseln (Bilder) beobachten. Diesmal hat sich eine wenige Meter vor mir auf einem Stein niedergelassen. Um diese Jahreszeit ist es in der Vogelwelt etwas ruhiger, aber ich kann mir vorstellen, dass ein Frühlingsspaziergang hier in der Marzoller Au nicht nur sehr schön, sondern auch ornithologisch interessant ist.






Vogeltagesliste Samstag, 23.11.24: Stockente, Gänsesäger, Turmfalke, Großmöwe, Gebirgsstelze, Wasseramsel (4), Amsel, Kohlmeise, Blaumeise, Sumpfmeise, Schwanzmeise, Kleiber, Rabenkrähe, Haussperling, Buchfink, Stieglitz, Gimpel
Vogeltagesliste Sonntag, 24.11.24: Gänsesäger, Großmöwe, Graureiher, Eisvogel, Gebirgsstelze, Wasseramsel (2), Amsel, Kohlmeise, Blaumeise, Sumpf- oder Weidenmeise, Kleiber, Rabenkrähe, Buchfink, Gimpel
Weitere Informationen zur Marzoller Au
Webseite der Stadt Bad Reichenhall
Infos zum Naturkundelehrpfad