Sonntag, 13. Oktober 2019 (sonnig, 18 bis 22 Grad, warmer Herbsttag), Deisenhofen, Kiesabbaugebiet östlich von Oberhaching
Bei meiner Tour in den Süden von München lege ich den ersten Halt an einem Bauernhof östlich von Deisenhofen ein. Rund um die Scheunen und Pferdeställe fühlen sich die Haussperlinge (Bilder) sehr wohl. Ihre Lieblingsplätze sind hoch oben auf dem Dach, auf der Regenrinne oder unter den Dachziegeln. Beim Männchen sind Kehle, Zügel und Augenregion schwarz. Im Prachtkleid weist es einen weit auf die Brust reichenden schwarzen Kehlfleck und einen ebenfalls schwarzen Schnabel auf. Im Schlichtkleid erscheinen der Kehlfleck kleiner und die schwarze Färbung dezenter, der Schnabel zeigt sich nun in gelblicher Farbe. Junge Haussperlinge bekommen im August/September die ersten schwarzen Kehlfedern. Das Weibchen hat keinen Kehlfleck, die schwarzen Federn fehlen und es unterscheidet sich durch einen hellbeigen Überaugenstreif.
Weg über die Felder zu den Kiesgruben
Auch einen Hausrotschwanz (Bild) kann ich in der Nähe der Scheune beobachten. Er bevorzugt einen Pfosten, um Ausschau zu halten. Auf der Weide nebenan hat sich auf dem Rücken eines Pferdes ein Star (Bild) einen ganz besonders schönen Platz gesucht. Nur wenige Meter weiter kommt plötzlich eine Goldammer (Bild) angeflogen und landet auf der obersten Spitze einer Maispflanze. Zwischen dem Maisfeld und der Straße blühen noch viele Wildkräuter (Bild) und Blumen. Ein Bergfink (Bild), der sein Brutgebiet im hohen Norden schon verlassen hat, knabbert an einer Sonnenblume. Kurz darauf entdecke ich in einem großen Sonnenblumenfeld Stieglitze und erneut Bergfinken (einer davon auf dem Bild), die von Frucht zu Frucht fliegen und Körner fressen.
Später bei den Kiesgruben zieht ein Rotmilan seine Kreise und in der Ferne entdecke ich auf der Spitze eines Strauches einen Raubwürger. In fünf Trupps unterschiedlicher Größe (von vier bis zu zehn) ziehen Eichelhäher über das Kiesabbaugebiet. Ich beobachte fasziniert eine große Schar Bluthänflinge (Bilder). Sie fliegen aufgeregt über das Gebiet, landen mal da, mal dort … starten wieder. Doch nach einigen Runden kommen sie auf einem bewachsenen Kieshügel zur Ruhe. Viele suchen in den Stauden nach Samen, aber auch auf dem Boden finden sie Fressbares. Der Bluthänfling ernährt sich hauptsächlich von Sämereien verschiedenster krautiger Pflanzen und Bäume, die er – wie hier – entweder vom Boden aufpickt oder direkt aus den Fruchtständen der Pflanzen zupft.
Vogeltagesliste: Kormoran (überfliegend), Rotmilan, Turmfalke, Mäusebussard, Ringeltaube, Buntspecht, Bachstelze, Hausrotschwanz, Amsel, Zilpzalp, Kohlmeise, Raubwürger, Elster, Eichelhäher (ca. 30), Dohle, Saatkrähe, Rabenkrähe, Star, Haussperling, Buchfink, Bergfink, Bluthänfling (ca. 150), Stieglitz, Girlitz, Goldammer