Nordseeküste – Tag 6 und 7: Kiebitz und Wiesenpieper im Sturm

Donnerstag, 26. Mai 2022 (teils sonnig, teils bewölkt, 15 Grad, Wind bis 28 km/h, stürmischer Frühlingstag, Hochwasser 10.51 und 23.08 Uhr), Dithmarscher Speicherkoog, Wöhrdener Loch, 9.15 bis 15 Uhr

Freitag, 27. Mai 2022 (wolkig, 12 Grad, Wind bis 48 km/h, Sturmwarnung!, stürmischer Frühlingstag, Hochwasser 11.48 Uhr), Dithmarscher Speicherkoog, Wöhrdener Loch, 9.30 bis 10.45 Uhr

Die letzten beiden Tage an der Nordseeküste fasse ich zusammen, da der Wind weiterhin stark bläst und das Vogelbeobachten wie das Fotografieren mühsam und schwierig gestaltet. Am Donnerstag radle ich nochmals entlang des Deiches (Bild) südwärts. Ziel ist die Uferschwalbenkolonie, die ich im Hinterland schließlich auch finde. Uferschwalben (Bilder) per Digiskopie zu fotografieren ist kaum möglich. Aber ein unscharfes Bild ;-)) mit zwei der Flugkünstler möchte ich doch zeigen.

Schafe auf dem Deich, Nordseeküste, Mai 2022
Uferschwalbenkolonie, Speicherkoog Dithmarschen, Mai 2022
Uferschwalben (Sand Martin), Speicherkoog Dithmarschen, Mai 2022

Wiesenpieper und Kiebitz am Wöhrdener Loch

Am Wöhrdener Loch (Bild) mache ich an beiden Tagen Halt. Die kleine Hütte fehlt sehr, sie wäre ein guter Windschutz. Die Birder, die ich in der letzten Woche hier getroffen habe, waren alle mit ihrem Auto unterwegs. Hat schon viele Vorteile! Da das In-die-Ferne-Gucken heute recht schwierig ist, freue ich mich über die nahen Vögel. Ein Wiesenpieper (Bilder) hat hier irgendwo sein Nest. Immer wieder landet er auf einem Holzpfosten, guckt, ob die Luft rein ist, und fliegt dann ins hohe Gras und verschwindet vor meinen Augen. In der nördlichen Häfte Europas ist der Wiesenpieper ein weitverbreiteter und teils auch häufiger Brutvogel. In Deutschland ist die Art als Brutvogel aber mittlerweile stark gefährdet. Der Wiesenpieper brütet in offenem Gelände wie Wiesen, Weiden, Mooren und Heiden. Von Oktober bis März überwintert er im südwestlichen Europa, teilweise auch in Deutschland. Neben dem Wiesenpieper kann ich auch einen Kiebitz (Bilder) aus nächster Nähe beobachten. Der Watvogel brütet hauptsächlich in offenen, flachen Landschaften mit kurzem oder keinem Gras, auf Wiesen und Weiden, auch an Gewässerrändern, auf Feuchtwiesen, Heiden und Mooren sowie Feldern und Äckern. Wegen der Zerstörung seiner Lebensräume hat der Bestand in Deutschland stark abgenommen. Das Männchen im Prachtkleid erkennt man an der schwarzen Gefiederfärbung im Gesicht und am Vorderhals. Auch ist die Holle, wie die beiden langen Federn am Kopf genannt werden, beim Männchen deutlich länger. Diese Holle wirbelt es sturmbedingt oft ganz schön durcheinander ;-)). Kiebitze bleiben ein Leben lang ihrem Partner treu und kehren zum Brüten an ihren Geburtsort zurück. Das Weibchen legt vier Eier, beide Vögel bebrüten diese 21 bis 28 Tage lang, bis die Küken schlüpfen. Diese sind Nestflüchter und werden dann noch bis zu fünf Wochen von den Eltern gefüttert.

Wöhrdener Loch, Speicherkoog Dithmarschen, Mai 2022
Wiesenpieper (Meadow Pipit), Wöhrdener Loch, Speicherkoog Dithmarschen, Mai 2022
Wiesenpieper (Meadow Pipit), Wöhrdener Loch, Speicherkoog Dithmarschen, Mai 2022
Kiebitz (Northern Lapwing), Wöhrdener Loch, Speicherkoog Dithmarschen, Mai 2022
Kiebitz (Northern Lapwing), Wöhrdener Loch, Speicherkoog Dithmarschen, Mai 2022
Kiebitz (Northern Lapwing), Wöhrdener Loch, Speicherkoog Dithmarschen, Mai 2022

Sturmwarnung

Am Freitag, meinem letzten Urlaubstag, verbringe ich nochmals eine gute Stunde am Wöhrdener Loch, dann wird es mir mit dem heftigen Wind zu anstrengend. Am Nachmittag will ich eigentlich noch eine Bootsfahrt unternehmen, doch belehrt mich das Schild »Wg. Sturm keine Fahrten!« an der Werbetafel im Büsumer Hafen eines Besseren. Nun ist es auch den »Nordlichtern« zu heftig geworden! So lasse ich mir am Nachmittag bei einem Spaziergang am Büsumer Strand (Bild) noch einmal ordentlich den Wind durch die Haare wehen.

Schild »Wg. Sturm keine Fahrten!«, Büsum, Mai 2022
Strand in Büsum, Mai 2022

Vogeltagesliste Donnerstag und Freitag: Graugans, Ringelgans (ca. 80), Brandgans, Stockente, Löffelente, Schnatterente, Reiherente, Schwarzhalstaucher, Kormoran, Löffler, Rohrweihe, Blässhuhn, Austernfischer, Säbelschnäbler, Sandregenpfeifer, Kiebitz, Steinwälzer, Alpenstrandläufer, Rotschenkel, Uferschwalbe, Lachmöwe, Silbermöwe, Ringeltaube, Feldlerche, Rauchschwalbe, Wiesenpieper, Bachstelze, Amsel, Fitis, Zilpzalp, Elster, Dohle, Rabenkrähe, Star, Haussperling, Bluthänfling

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