Sonntag, 20. April 2025 (sonnig, 17 bis 23 Grad), Kieswerk Eichenkofen (Landkreis Erding), 10.30 bis 13.00 Uhr, Ismaninger Speichersee, 14.30 bis 15.30 Uhr
Heute geht es mit dem E-Bike in der S-Bahn nach Erding. Das Navigationsgerät lotst mich durch die Stadt, vorbei am Eittinger Fehlbach und dem Kronthaler Weiher. Dann fahre ich noch einige Kilometer über Feldwege Richtung Norden zum Kieswerk Eichenkofen. Kurz bevor ich dort ankomme, höre ich eine Feldlerche mit ihrem trillernden Gesang. Die möchte ich gerne suchen. Es geht ganz flott und ich finde auf einem Acker eine Feldlerche (Bilder). Gegen 10.30 Uhr komme ich am Kieswerk Eichenkofen (Bild) an. Nach dem trockenen März hat es auch im April bisher kaum geregnet. Auf der Fläche steht noch etwas Wasser, aber große Bereiche sind schon ausgetrocknet. Ich positioniere mich am Straßenrand und suche die Fläche ab. Zwei Kampfläufer und ein Bruchwasserläufer (Bild) suchen im Schlick nach Nahrung. Vier Flussregenpfeifer (zwei davon auf den Bildern) trippeln emsig umher. Aber es geht nicht nur ums Fressensuchen, es wird schon heftig gebalzt. Diese Rufe höre ich die ganze Zeit während meiner Anwesenheit. Auf Wikipedia lese ich: »Während der Balz legt das Männchen mehrere flache Mulden an, von denen dann das Weibchen eine als Nest wählt.«
Bergpieper und Schwarzmilan
Die nächsten Vögel, die hier auf ihrem Zug eine Pause einlegen, sind schwieriger zu finden bzw. eindeutig zu bestimmen. Es handelt sich um zwei Bergpieper (Bilder), die teils am hinteren Ufer gut versteckt im Gras nach Nahrung suchen, aber dann doch hin und wieder etwas näher kommen. Ein deutlich größerer Vogel hat dagegen nur Durst und landet am Ufer des kleinen Sees. Es ist ein Schwarzmilan (Bilder), der nur kurz an die Wasserstelle kommt und sich alsbald wieder in die Lüfte schwingt. Auf dem Feld im Hintergrund hält sich ein Trupp Graugänse auf. Dazugesellt hat sich auch eine Blässgans (Bild). Und der Weißstorch (Bild) stolziert ebenso über das Grünland.
Rotkehlpieper
Mittlerweile bin ich nicht mehr allein beim Beobachten. Mein Birderkollege Markus Beser vom Landesbund für Vogel- und Naturschutz (LBV) München ist eingetroffen. Er hat mir auch bei der nachträglichen Bestimmung des Bergpiepers geholfen. Vielen Dank dafür. Die Bergpieper sind nun live nicht mehr zu sehen, dafür ist ein anderer Pieper aufgetaucht. Ein Rotkehlpieper (Bilder und Video auf Youtube), den ich erst im September 2024 am Zicksee in Österreich zum ersten Mal eindeutig gehört habe. Rotkehlpieper sind auf dem Rücken und der Brust kräftig schwarz gestrichelt, auch am Bürzel. Auf dem Rücken weisen sie außerdem längliche, beigefarbene Mantelstreifen auf, die auf dem Video gut zu erkennen sind. Die ziegelrote Färbung der Kehle sowie Teile des Kopfes sind bei diesem Vogel hier nicht so stark ausgeprägt, wie üblicherweise bei Männchen im Prachtkleid. Deshalb spricht vieles dafür, dass es sich um ein Weibchen handelt, dessen Rotfärbung weniger intensiv ist. Auf jeden Fall freue ich mich riesig, diesen nordischen Vogel hier einmal sehen zu können.
Auf dem Heimweg radle ich noch am Ismaninger Speichersee vorbei, doch heute gibt es dort nichts Besonderes zu entdecken.
Vogeltagesliste: Höckerschwan, Blässgans, Graugans, Kanadagans, Weißwangengans, Nilgans, Stockente, Kolbenente, Haubentaucher, Kormoran, Graureiher, Weißstorch, Schwarzmilan, Rotmilan, Mäusebussard, Turmfalke, Blässhuhn, Flussregenpfeifer, Bruchwasserläufer, Großer Brachvogel, Kampfläufer, Lachmöwe, Mittelmeermöwe, Zwergmöwe, Schwarzkopfmöwe, Türkentaube, Kuckuck, Buntspecht, Feldlerche, Rauchschwalbe, Bergpieper, Rotkehlpieper, Bachstelze, Wiesenschafstelze, Hausrotschwanz, Mönchsgrasmücke, Zilpzalp, Elster, Eichelhäher, Rabenkrähe, Kolkrabe, Star, Haussperling, Stieglitz, Goldammer
