Mittwoch, 15. August 2019, Osterfelderkopf (2057 Meter), Kreuzeck Wettersteingebirge, (sonnig, ca. 8 bis 14 Grad, schöner Sommertag), 8.45 bis 14 Uhr
Im Juli 2015 habe ich diese Tour, die von der Bergstation am Osterfelderkopf bis zum tiefer gelegenen Kreuzeckhaus führt, schon einmal unternommen und einige Bergpieper aus nächster Nähe beobachten können. Genau das erhoffe ich mir heute auch wieder. Beim Hochfahren mit der Gondel fallen die freischwebenden Arme der Aussichtsplattform AlpspiX (Bild) sofort ins Auge. Um diese Tageszeit sind noch nicht so viele Touristen unterwegs und ich genieße den weiten Blick in die Ferne, die Blütenpracht auf den Wiesen (Bild) und die roten Alpenrosen (Bild) entlang des Weges. Paraglider (Bild) starten ihre Tour am Osterfelderkopf und ich höre das Rauschen der Schirme über mir. Eine Alpendohlen-Familie mit zwei Jungvögeln (Bild) fliegt am Berghang entlang und landet kurz darauf auf einer Wiese. Beim Absuchen des Hanges (Bild) fällt mir ein Steinschmätzer (Bild) auf, der aber nur wenige Sekunden stillhält. Dann fliegt er schon wieder ab und ich kann ihn nicht mehr finden.
Hungrige Bergpieper und Hausrotschwänze
Nur wenige Meter unterhalb der Bergstation finde ich einige Bergpieper (Bilder, Video auf Youtube). Nicht so viele wie vor vier Jahren, aber ich bin auch einen Monat später unterwegs. Mitte August ist die Brutsaison auch schon vorbei. Bereits Ende April beginnen die Bergpieper mit dem Brüten und es kommt in der Regel zu zwei Jahresbruten. Ca. zwei Wochen dauert die Brutzeit, die anschließende Nestlingszeit nochmal zwei Wochen. Danach halten sich die Jungvögel noch etwa sieben bis 14 Tage in Nestnähe auf. Die Bergpieper, die ich heute sehe, fliegen meistens nur kurz auf und landen bald wieder im dichten Gras, um nach Bodeninsekten, Würmern oder Schnecken zu suchen.
Auch zwei Hausrotschwanz-Männchen (Bilder) lassen sich in dieser Höhe blicken. Üblicherweise findet man den hübschen Vogel in der Nähe von Siedlungen, bei Bauernhöfen und in der Stadt. Der Hausrotschwanz ist die einzige Vogelart der Westpaläarktis, die in allen Höhenstufen – vom Meer bis in die alpine Bergwelt – anzutreffen ist. Es gibt Brutnachweise in den Alpen bis auf 3200 Meter, im Himalaya sogar bis etwa 5700 Meter. In Europa dürften Siedlungen mittlerweile 90 Prozent des Gesamtbestandes beherbergen (Quelle: Wikipedia).
Nachdem ich die steil aufragenden Bernadeinwände (Bild) passiert habe, entdecke ich noch ein junges Rotkehlchen (Bilder) in seinem typisch gefleckten braunen Jugendkleid. Doch zeigt sich schon ein leichter Orangeton auf der Brust.
Vogeltagesliste (inklusive Anfahrt): Amsel, Mäusebussard, Bergpieper (ca. 4), Hausrotschwanz, Alpendohle, Kolkrabe (2), Steinschmätzer, Zaunkönig, Zilpzalp, Tannenmeise, Blaumeise, Rotkehlchen, Rauchschwalbe, Mehlschwalbe, Buchfink