Sonntag, 14. November 2021 (wolkig, vereinzelt etwas Sonne, 6 bis 9 Grad, kühler Herbsttag), Echinger Stausee, 10.30 bis 13.30 Uhr
Vormittags ist es noch bewölkt und Dunst liegt über meinem heutigen Ziel, dem Echinger Stausee (Bild), erst im Laufe des Tages kommt immer mal wieder die Sonne durch. Löffelenten (Bild), ca. zehn Spießenten (eine davon auf dem Bild) und die hübschen Krickenten (Bilder) haben sich auf dem See eingefunden. Mit dem variantenreichen Gefieder und dem ungewöhnlichen Kopfmuster finde ich Letztere, unsere kleinsten Enten, ausgesprochen schön. Erkennungsmerkmal des Krickenten-Männchens sind der kastanienbraune Kopf mit grünen, schmal gelb eingefassten Seiten, der glänzend grüne Spiegel und der schwarz begrenzte, hellgelbe Steißfleck. Das Weibchen zeigt sich in puncto Farbigkeit deutlich zurückhaltender. Ihr Gefieder ist überwiegend braun mit dunklen, weiß umrandeten Federn am Rücken. Aber der grüne Spiegel ist auch hier erkennbar. Krickenten sind gesellige Vögel. In Mitteleuropa ist die Krickente oft anzutreffen und regional ein häufiger Brutvogel. Nordeuropäische Vögel verbringen den Winter im Süden und Westen Europas.
Ausnahmsweise weiche ich hier von meinem zeitlich linearen Konzept ab, da ich gerne eine ganz »besondere« Krickente zeigen möchte. Zu diesem Artikel bekam ich im März 2022 eine Mail von Markus Gerum, einem sehr erfahrenen Vogelbeobachter, der rund um Garmisch-Partenkirchen und im Alpenvorland unterwegs ist. Im Februar 2022 hatte er am Tegernsee einen Hybridvogel aus einer Stockente und einer Krickente (Bilder) entdeckt – eine überaus seltene Kombination.
Dunkler Wasserläufer – etwas verspätet
Ein etwas verspäteter Durchzugsgast, ein Dunkler Wasserläufer (Bild), hält sich heute noch auf dem See auf. In Mitteleuropa findet der Herbstzug von Anfang August bis Ende Oktober statt. Er ist ein Langstreckenzieher, seine Hauptüberwinterungsquartiere liegen in Afrika. Einige wenige überwintern an den Südküsten des Mittelmeers. Dagegen sieht man das Teichhuhn (Bild) in unseren Breiten das ganze Jahr über. Es benötigt ausreichende Wasserflächen und eine geeignete Ufervegetation. Die scheue Wasserralle (Bild) fühlt sich in feuchten Gebieten mit viel Schilf und einer dicht bewachsenen Umgebung sehr wohl. Meistens hört man sie nur, aber heute zeigt sie sich für wenige Sekunden. Silberreiher (Bild) und Graureiher (Bild) hingegen sind deutlich leichter zu beobachten und auch dankbare Fotomotive, weil sie wegen ihrer Größe leicht zu finden sind und auch schön stillhalten. ;-))
Waldohreulen im Schlafbaum
Bei meiner Heimfahrt mache ich noch einen kurzen Halt bei dem Schlafbaum der Waldohreulen. Im letzten Winter (Beitrag im Januar 2021) haben in einem kleinen Dorf bis zu 16 Eulen diesen Baum aufgesucht. Ich zähle heute fünf Waldohreulen (Bilder), die sich locker verteilt in der Lärche niedergelassen haben. Ich freue mich riesig, dass auch jetzt im Herbst einige da sind – wenn auch in geringerer Anzahl als vor einem Jahr. Maximal werden über den Winter sieben Vögel gemeldet (Stand Februar 2022). Vielleicht hat es auch damit zu tun, dass mittlerweile wieder mehr Starts und Landungen am nahe gelegenen Flughafen stattfinden.
Vogeltagesliste: Höckerschwan, Graugans, Nilgans, Stockente, Schnatterente, Spießente, Löffelente, Pfeifente, Krickente, Tafelente, Reiherente, Schellente, Gänsesäger, Jagdfasan, Zwergtaucher, Haubentaucher, Kormoran, Silberreiher, Graureiher, Mäusebussard, Wasserralle, Teichhuhn, Blässhuhn, Dunkler Wasserläufer, Lachmöwe, Mittelmeermöwe, Türkentaube, Waldohreule, Buntspecht, Bergpieper, Bachstelze, Rotkehlchen, Amsel, Zaunkönig, Kohlmeise, Blaumeise, Schwanzmeise, Elster, Eichelhäher, Rabenkrähe, Feldsperling, Buchfink, Stieglitz, Grünfink, Rohrammer