Sonntag, 21. Oktober 2013 (Sonne, blauer Himmel, ca. 20 Grad, warmer Herbsttag,), Friedhof am Perlacher Forst, 12.30 bis 15.30 Uhr
Nach den in den letzten Monaten oft sehr schönen und intensiven Beobachtungen durchziehender Vogelarten, will ich heute mal wieder nach unseren heimischen Vögeln sehen. Deshalb bin ich auf dem Weg zum Friedhof am Perlacher Forst. Vielleicht sind die Kernbeißer oder Gimpel schon zu sehen? Oder auch ein Bergfink? Es ist ein wunderschöner Tag und die herbstlichen Farben machen gute Laune (Bild). Ich höre das Rascheln der trockenen Blätter und ein heftiges Trommeln direkt über mir. Das kann ja nur der Buntspecht (Bilder) sein. Es ist ein Weibchen, das sich von einem größeren Ast einer Buche einen kleinen Zweig abgebrochen hat. Sie nimmt das Samenbüschel und platziert es auf dem Ast, hält es mit ihren Krallen fest und dann wird losgehämmert.
Der Buntspecht ist einer der häufigsten Spechte Mitteleuropas und in unseren Parks oder großen Gärten ein oft gesehener Brutvogel. Er ernährt sich im Herbst und Winter von Samen und Trockenfrüchten. Um bei einem Zapfen an die Samen zu kommen, hat sich der Buntspecht einen Trick ausgedacht. Er baut sich eine Spechtschmiede (Bild). Er klemmt den Zapfen in einen Spalt in der Baumrinde und kann so einfacher an die Samen kommen. Auch einen weiteren Trick hat der Buntspecht noch parat. Im Frühjahr trinkt er gerne die zucker- und eiweißreichen Säfte von Bäumen. Dazu hackt er ringförmig die Rinde an und kommt so an den Baumsaft und angelockte Insekten. Aber nicht nur Buntspecht und Mittelspecht holen sich aus einem Ringelbaum (Bild) ihre Nahrung, auch der Dreizehenspecht, der in den Alpen vorkommt, »ringelt« gerne Fichten. Im Sommer steigt der Buntspecht auf tierische Nahrung um. Insekten, Käfer, Larven, Raupen stehen dann auf seinem Speiseplan.
Auf meinem weiteren Rundgang sehe ich noch eine Blaumeise (Bilder), die an einem Nistkasten nach Insekten sucht. Die Friedhofs-Wintergäste wie Kernbeißer, Gimpel oder Bergfink sind noch nicht eingetroffen. Vermutlich finden sie auf dem Land noch genügend Nahrung. Auch von den Saatkrähen (eine davon im Bild), die sonst in größerer Anzahl auf dem Friedhof leben, sehe ich heute nur einige wenige.
Weiter sehe ich: Buchfink, Amsel, Wacholderdrossel, Kohlmeise, Gartenbaumläufer, Kleiber, Rabenkrähe







