Sonntag, 18. März 2012 (Sonne, blauer Himmel, ca. 20 Grad, warmer Frühlingstag), Ostfriedhof, 14 bis 16 Uhr
Jeder Tag im Frühling bringt Überraschungen. Welche Zugvögel sind schon zurück? Welche Vögel bauen bereits Nester? Bei den Blaumeisen wird schon eifrig Nistmaterial in eine Baumhöhle eingetragen. Das Schwanzmeisen-Nest, das ich vor zwei Wochen beobachtet habe, ist leider nicht fertig gebaut worden. Zwei Wacholderdrosseln liefern sich mit lauten ratternden Rufen eine Verfolgungsjagd durch die Baumkronen. Eine Wacholderdrossel (Bild) sehe ich, wie sie sich nach einem Bad ihr Gefieder schüttelt.
Der Reviergesang der Kohlmeisen ist im ganzen Friedhof zu hören. Wie schon so viele Male höre ich auch den »lachenden« Ruf des Grünspechts. Aber oft versteckt er sich weit oben in den Baumkronen. Heute habe ich Glück. Und ich kann sehr lange einen Grünspecht (Bild) beobachten, der eine Birke prüft. Hüpft rund um den Stamm und hämmert jeweils vier- bis fünfmal eine Stelle an. Tauglich für eine Höhle?
Auch der Kleiber mit seinem reichhaltigen Gesangs- und Rufrepertoire ist seit Wochen zu hören. (Tonbeispiel > Avisoft Bioacoustics.) Der Kleiber (Bilder) ist weitverbreitet, brütet in Laub- und Mischwald, oft in Parks und großen Gärten. Im Winter sieht man ihn häufig an Futterhäuschen. Man kann ihn leicht bestimmen, da er einer der seltenen Vögel ist, der mit dem Kopf nach unten stammabwärts klettert. Der graublaue Vogel mit der »Zorro-Maske« (schwarzer Augenstreif) hat seinen Namen davon, weil er zu große Einflugöffnungen z.B. bei Spechthöhlen mit feuchtem Lehm so verkleinert, dass nur er noch durchkommt. Und genau das ist heute wunderschön zu sehen.
