Samstag, 3. Januar 2015 (Sonne, wolkenlos, ca. 10 bis 21 Grad, frühlingshafter Wintertag), Naturpark Albufera, Tour »Es Cibollar« (lila), Tour »Camí d’Enmig« bis zum Turm (rot), Tour »Es Colombars« und Tour »Sa Roca« (grün), 10 bis 16 Uhr
Zum Abschluss meiner Reise fahre ich nochmal in das Naturschutzgebiet Albufera. Nach den windigen und regnerischen Tagen zu Beginn meines Urlaubs will ich die Sonne, den blauen Himmel und die warmen Temperaturen genießen. Am Großen Kanal (Bild) empfängt mich das »Nachtreiher-Begrüßungskomitee«. Mindestens 30 Nachtreiher (einige davon auf den Bildern) verbringen den Tag im Dickicht der Sträucher. Manche haben den Kopf im Gefieder versteckt, einige gucken ziemlich schläfrig und ein dritter putzt sich den Schnabel. Ein Eisvogel (Bild) hat sich auf einem über dem Wasser hängenden Ast niedergelassen. Als ich in der Nähe des Beobachterzentrums über eine steinerne Brücke gehe, sehe ich ein Kammblässhuhn (Bild). Die beiden roten Höcker über der weißen Blesse zeigen das Prachtkleid an.
Am See bei »Es Cibollar« (Bild) gibt es Brandgänse, Schnatterenten, Lachmöwen, Kormorane und einen Grünschenkel zu sehen. Und heute zeigt sich auch eine Bekassine und ein Wiesenpieper (Bild). Nur wenige Meter vor der Beobachtungshütte watet bedächtig, aber mit aufmerksamen Blick ein Seidenreiher (Bild) durch das seichte Wasser. Rechts und links von mir sitzen einheimische Fotografen und ich höre die schnell klickenden Verschlüsse der Spiegelreflexkameras. Die kleine Hütte ist am heutigen Samstag gut besucht. Kein Wunder bei diesem Bilderbuchwetter. Mir wird es etwas zu eng hier, deshalb beschließe ich zu einem hohen Aussichtsturm, der einen Kilometer westlich des Besucherzentrums liegt, zu wandern. Von dort hat man einen weiten Blick über die großen Schilfflächen und Einblick in zwei Kanäle. Am Fuße des Turms sehe ich eine Rohrammer (Bild), die nach Nahrung sucht. Es ist meine erste auf dieser Reise. Wo haben sie sich denn die ganze Zeit versteckt?
Mein nächstes Ziel ist ein etwas tieferer See im nördlichen Teil von Albufera (»Es Colombars«). Auf dem Weg dorthin bemerke ich einen kleinen Vogel, der in ein Dickicht aus vertrocknetem Schilf und Gras fliegt. Ich kann ihn nicht sehen, nur die zitternden Halme zeigen, dass er noch da ist. Es dauert etwas, aber plötzlich taucht er auf. Es ist ein Zistensänger (Bilder). Wunderbar. Mein Highlight des Tages!
Zum Abschluss geht es – wie immer – an den See »Sa Roca« (Bild). Die üblichen Vögel wie Mittelmeermöwen, Krickenten, Löffelenten sind anwesend. Viele Kiebitze rasten auf den flachen Inseln. Die Seeregenpfeifer und Alpenstrandläufer, die ich an den anderen Tagen gesehen habe, finde ich heute nicht. Der etwas verloren wirkende Goldregenpfeifer (Bild), den ich am ersten Tag hier schon gesehen hatte, hat wohl die Woche an diesem See verbracht. Zum Abschluss meiner Reise hält eines der vielen Schwarzkehlchen (Bild), die mich auf meinen Touren begleitet haben, nochmals kurz für ein Foto still. Dankeschön!
Vogeltagesliste: Brandgans, Stockente, Schnatterente, Löffelente, Krickente, Kolbenente, Zwergtaucher, Haubentaucher, Kormoran, Nachtreiher (ca. 30), Seidenreiher, Graureiher, Rohrweihe (3), Turmfalke, Wasserralle (rufend), Teichhuhn, Blässhuhn, Kammblässhuhn, Purpurhuhn (mind. 4), Stelzenläufer, Goldregenpfeifer (1), Kiebitz (mind. 100), Grünschenkel (1), Bekassine (2), Lachmöwe, Mittelmeermöwe, Korallenmöwe (1), Straßentaube, Ringeltaube, Eisvogel (2), Felsenschwalbe, Wiesenpieper, Rotkehlchen, Schwarzkehlchen, Singdrossel, Amsel, Samtkopf-Grasmücke, Zistensänger, Seidensänger, Zilpzalp, Kohlmeise, Star, Haussperling, Buchfink, Stieglitz, Erlenzeisig oder Girlitz (?), Rohrammer
Weitere Mallorca-Beobachtungen im Dezember 2013 und Januar 2014 bzw. im Dezember 2012 und Januar 2013.