Mittwoch, 2. Januar 2013 (bedeckter Himmel, morgens leichter Regen, 10 bis 13 Grad), Naturpark Albufera, Tour »Es Cibollar« (violett) und Tour »Sa Roca« (grün), 10.30 bis 16 Uhr
Da das Ende meiner Reise naht und ich mich etwas müde fühle, fahre ich nochmals in die Albufera, um entspannt und ohne große Aufregung Vögel gucken zu können. Weil es morgens leicht zu regnen begonnen hat, sind die Beobachtungshütten heute ein idealer Platz. Wie ich den Hauptweg entlanggehe, freue ich mich wieder über die vielen neugierigen Rotkehlchen (Bilder), die mir ständig vor die Füße hüpfen und die mich seit dem ersten Tag auf all meinen Touren begleitet haben. Ich mache es mir in der Hütte bequem und beobachte das Treiben im seichten Wasser. Kormoran, Seidenreiher, Stelzenläufer, Dunkler Wasserläufer (Bild) und auch eine Bekassine (Bild) lassen sich wieder aus nächster Nähe beobachten. Auf einem der Pfähle sitzt ein Fischadler (Bild), der ausgiebig sein Gefieder putzt und ordnet. Ein Purpurhuhn (Bild) läuft direkt an der Hütte vorbei und sein roter Schnabel und die Stirnplatte leuchten aus dem winterlich braunen Gras. Etwas weiter entfernt entdecke ich eine Ente, die ich nicht gleich erkenne. Aber sowie sich der Kopf zeigt und ich den hellen orangen Fleck auf Stirn und Scheitel sehe, weiß ich, dass es sich um eine Pfeifente (Bild) handelt.
Der Regen hat mittlerweile nachgelassen und ich laufe zum »Seeregenpfeifer«-Tümpel, der an der Tour »Sa Roca« liegt. Ich öffne die Fensterschlitze der dortigen Hütte und entdecke eine männliche Kornweihe in ihrem grauen Federkleid, die elegant über dem Schilf kreist. Kurz danach wieder eine Weihe, es ist eine Rohrweihe (Bild), die man anhand des hellen Kopfes ganz gut bestimmen kann. Graureiher (Bild), Mittelmeermöwe (Bild) und die weibliche Krickente (Bild) sind mittlerweile für mich leicht zu bestimmen. Aber dann wird es wieder spannend. Viele kleine weiß-braune Limikolen halten ihr Schläfchen – mit leider im Gefieder verborgenem Schnabel. Den Seeregenpfeifer (Bild) mit seinem rostbraunen Nacken und dem weißen Halsband erkenne ich, die anderen (noch) nicht. Dann (zweites Gruppenbild) sehe ich Seeregenpfeifer und mindestens zwei Alpenstrandläufer (Bild), die sich durch einen längeren Schnabel unterscheiden, einer weist schon einen leicht gesprenkelten schwarzen Bauch auf. Schließlich (drittes Limikolenbild) identifiziere ich noch einen Zwergstrandläufer (Bild) – das ist der mit dem kurzen Schnabel und dem sanften Gesichtsausdruck. Aber das Beste kommt zum Schluss. Drei kleine hellgrau-braun-weiße »Limis«(Bild) bei der gemeinsamen Rast: Alpenstrandläufer, zwei Zwergstrandläufer und ein Seeregenpfeifer. Vogelgucken und Vogelrätseln kann ganz schön spannend sein. Und ich hoffe, ich liege mit meinen Bestimmungen richtig.
Vogeltagesliste Albufera: Zwergtaucher, Haubentaucher, Kormoran, Nachtreiher, Graureiher, Rosaflamingo, Brandgans, Stockente, Löffelente, Pfeifente (1), Krickente, Kolbenente, Fischadler, Rohrweihe, Kornweihe, Teichhuhn, Blässhuhn, Kammblässhuhn, Purpurhuhn, Stelzenläufer, Seeregenpfeifer, Kiebitz, Alpenstrandläufer (ca. 30), Zwergstrandläufer, Dunkler Wasserläufer, Bekassine, Lachmöwe, Mittelmeermöwe, Ringeltaube, Wiesenpieper, Bachstelze, Rotkehlchen, Schwarzkehlchen, Amsel, Samtkopf-Grasmücke, Zilpzalp, Star (Zehntausende), Haussperling, Buchfink, Stieglitz, Grünfink, Rohrammer
Strand bei Port d’Alcúdia: Seidenreiher