Sonntag, 13. Juli 2025 (regnerisch, bewölkt, 13 Grad), Westliche Karwendelspitze, Bergstation, 2244 Meter, 8.30 bis 14.30 Uhr
Die Wettervorhersage für den heutigen Tag in den Bergen ist nicht ideal: Ab Mittag ist mit Regen und Gewitter zu rechnen. Wir, der Arbeitskreis Ornithologie des Landesbundes für Natur- und Vogelschutz (LBV) München, sind trotzdem nach Mittenwald gefahren. Das Ziel scheint sehr attraktiv zu sein, denn 16 Leute haben sich für diese Exkursion eingefunden. Um 8.30 Uhr befinden wir uns bereits in der ersten Gondel, die uns zur Bergstation der Karwendelbahn hochbefördert. Es ist sehr windig und leicht regnerisch. Von der Terrasse der Bergstation hat man einen guten Überblick über die Karwendelgrube (Bilder). Normalerweise suche ich zuerst das Geröllfeld am Fuße der Grube nach Alpenschneehühnern ab. Diesmal höre ich den typischen knarrenden Ruf (Tonbeispiel auf xeno-canto.org) jedoch aus einer anderen Richtung. Wir finden die Alpenschneehühner (Bilder) – insgesamt zähle ich sieben – in der Nähe der Sitzbänke, direkt am Passamani-Rundweg. Einige der Alpenschneehühner suchen offenbar Schutz vor dem Regen und rasten unter den Holzbänken. Andere sind bereits auf Nahrungssuche. Im Sommer besteht ihre Nahrung aus Samen, Blättern, Blüten und Beeren. Wir können sie eine Weile lang ausgiebig beobachten, bis eine Wanderin den Weg entlangkommt. Alle Alpenschneehühner fliegen auf und landen zwischen den großen Steinen in der Karwendelgrube.








Alpendohle und Mauerläufer
Während wir die Alpenschneehühner beobachten, besucht uns eine Alpendohle (Bilder). Sie sieht etwas grimmig aus, oder? Auch wir möchten den Rundweg gehen und starten auf der westlichen Seite. Als wir in die Nähe der ersten steil aufragenden Felsen kommen, sehen einige aus unserer Gruppe den Mauerläufer (Bilder), der sich am Felsen aufhält, aber dann sofort in die hintere Bergwand abfliegt. Während des Tages haben wir ihn noch einmal kurz durch die Grube fliegen sehen.





Schneesperling und Murmeltier
Während unseres Aufstiegs bleiben wir immer wieder stehen und suchen die Grünflächen ab. Ein Schneesperling (Bild) ist auf der Suche nach Nahrung. Mittlerweile hat der Regen aufgehört und der Blick auf die Bergstation (Bild) sowie nach Süden Richtung Österreich ist herrlich. Dort oben entdecke ich auch ein Murmeltier (Bilder).





Alpenbraunelle auf Futtersuche
Während wir den östlichen Weg wieder Richtung Bergstation gehen, finden wir direkt neben dem Weg, nur wenige Meter entfernt, eine Alpenbraunelle (Bilder), die so sehr mit der Futtersuche beschäftigt ist, dass sie uns gar nicht bemerkt. »Sie brütet in alpinen Lagen, gewöhnlich in 1800 bis 3000 Metern Höhe an felsigen Hängen mit niedriger Vegetation, auf Geröllhalden oder an Felsabbrüchen. … Überwiegend Jahresvogel, Nahrung Insekten und Sämereien, Nest in Felsspalten.« (Quelle: Der Kosmos-Vogelführer von Svensson, Mullarney, Zetterström) Wir sind dann noch durch den Tunnel zum Dammkar gegangen, aber da gab es heute nichts Besonderes zu entdecken.
Es war ein toller Tag mit schönen Beobachtungen und netten Leuten, und das Wetter war entgegen den Vorhersagen noch richtig gut. Vielen Dank auch an Markus Beser und Markus Dähne, die mir ihre Bilder für meinen Blog zur Verfügung gestellt haben.



Vogeltagesliste: Alpenschneehuhn (7), Alpenbraunelle (1), Hausrotschwanz, Mauerläufer, Kolkrabe (2), Alpendohle (ca. 50), Schneesperling