Sonntag, 20. Oktober 2024 (bedeckt, später etwas sonnig, 14 bis 16 Grad), Ismaninger Speichersee, Ostbecken, 11 bis 16.30 Uhr
Morgens ist es in München noch sehr dunstig. In der Hoffnung, dass das Wetter um die Mittagszeit besser wird, starte ich sehr spät zu meiner Radtour zum Ismaninger Speichersee. Als ich gegen 12.45 Uhr am südlichen Ufer des Ostbeckens ankomme, höre ich die trompetenartigen Rufe von Kranichen (Bild). Ich suche den Himmel ab und leider sehr weit entfernt, ziehen über den westlichen Teil des Westbeckens um die 300 Vögel Richtung Nordosten. Hmh, das ist aber die falsche Richtung? Beim westeuropäischen Zugweg fliegen Kraniche aus dem Nordosten Europas über Deutschland in südwestliche Richtung in ihre Überwinterungsgebiete in Frankreich, Spanien, Portugal und Nordafrika. »Der Höhepunkt des Ost-West-Durchzugs liegt in der zweiten Oktober- und ersten Novemberhälfte, wobei größere Zuggruppen aus dem Osten noch bis Mitte Dezember und bei ungünstigen Wetterlagen sogar bis in den Januar hinein ziehen können (Quelle: Wikipedia)«. Die Lösung für die falsche Richtung finde ich durch eine Ergänzung eines Birders auf dem Ornitho-Portal. Denn »meine« Kraniche heute fliegen nicht in die »verkehrte« Richtung, sondern sie sind wohl auf der Suche nach einem Rastplatz und kreisen deshalb über das Gelände. Gegen 14 Uhr sehe ich erneut geschätzte 50 Kraniche (Bild) über dem Ostbecken ziehen. Diesmal in der typischen V-Formation und nach Südwesten.


Markierte Graugans und viele Nilgänse
Auf der kleinen Insel im Ostbecken (Bild) ist heute viel los. Inmitten der Gänseschar entdecke ich zwei Weißwangengänse (Bild), eine Rostgans (Bild) und unter den vielen Graugänsen auch eine Graugans (Bild) mit einer Halsmanschette. Weiße Schrift auf Rot bedeutet, dass sie in Tschechien markiert wurde und durch die Zeichen »H59« erfährt man, dass dies am 8.6.2021 erfolgte. Aber neben dieser Besonderheit fallen mir die über 100 Nilgänse (Bild) auf, die heute hier eine Rast einlegen. So viele auf einem Fleck habe ich noch nie gesehen.





Verlassene Eier
Beim Absuchen der Insel sehe ich einige verlassene Eier (Bild). Ich kann es nicht zuordnen, ob diese von Höckerschwänen oder Gänsen sind. Ungewöhnlich ist, dass diese so spät nach der Brutperiode noch als Ganzes zu sehen sind. Eine Rabenkrähe (Bild) scheint sich dafür zu interessieren. Bevor ich das Spektiv zusammenklappe, fällt mein Blick noch auf den Boden. Zwei Libellen haben sich gefunden, die rote ist wohl eine Blutrote Heidelibelle (Bild).



Futterplatz für Singvögel
Auf meinem Heimweg radle ich südlich der Fischteiche entlang und mir fällt eine Brachfläche mit verblühten Sonnenblumen (Bild) auf. Mittlerweile ist auch das Wetter freundlicher, da die Sonne den Dunst vertrieben hat. Es ist viel los bei den Sonnenblumen. Ein sehr früher Wintergast aus dem Norden, ein Bergfink (Bild), findet hier Nahrung. Auch ein Grünfink (Bild), Stieglitze (einer davon auf dem Bild) und Feldsperlinge (einer davon auf dem Bild) erfreuen sich an dem tollen Futter. Solche Flächen sollte es viel öfter geben. Neben dem Feld auf einem Baum »überwacht« ein Grünfink (Bild) das ganze Treiben. Und eine Kröte oder ist es ein Frosch (?) hüpft mir heute auch noch über den Weg.







Vogeltagesliste: Höckerschwan, Graugans, Weißwangengans, Rostgans, Nilgans, Stockente, Schnatterente, Löffelente, Tafelente, Kolbenente, Reiherente, Jagdfasan, Zwergtaucher, Schwarzhalstaucher, Haubentaucher, Kormoran, Seidenreiher, Graureiher, Mäusebussard, Turmfalke, Teichhuhn, Blässhuhn, Kranich (überfliegend), Lachmöwe, Großmöwe, Straßentaube, Ringeltaube, Eisvogel, Grünspecht, Buntspecht, Bachstelze, Rotkehlchen, Wacholderdrossel, Amsel, Zilpzalp, Kohlmeise, Blaumeise, Sumpfmeise, Eichelhäher, Saatkrähe, Rabenkrähe, Star, Feldsperling, Buchfink, Bergfink, Stieglitz, Grünfink, Goldammer