Montag, 15. August 2022 (morgens stark bewölkt, später sonnig, 21 bis 27 Grad, Sommertag), Echinger Stausee, 9 bis 14 Uhr, Moosburger Stausee, 14.30 bis 15.15 Uhr
Mit Claudia, Wolfgang und Sigrid vom Arbeitskreis Ornithologie des Landesbundes Vogel- und Naturschutz, Bayern (LBV) bin ich am Echinger Stausee. Als wir am See ankommen, fallen mir die umgestürzten Bäume (Bilder) auf. Am 20. Juni 2022 zog ein Orkan über den See. Er hatte nicht nur in der Natur gewütet, auch um die 70 adulte Flussseeschwalben wurden durch den Hagelschlag getötet. Von den mindestens 110 anwesenden Brutvögeln waren noch höchstens 35 Tiere am Leben (Quelle: LBV Landshut). So bleibt nur die Hoffnung, dass sich in den nächsten Jahren die Population an diesem See wieder erholen wird. Normalerweise sind im August noch Flussseeschwalben hier zu sehen, oft sogar noch am Brüten. Aber heute sind die Brutflöße unbesetzt, wir entdecken noch zwei Vögel im Flug. Im seichten Wasser unweit vor uns hält sich ein Flussuferläufer (Bilder) auf. Ein Knäkenten-Weibchen (Bild) – schon fast im Prachtkleid – zieht ihre Kreise auf dem Wasser.






Tüpfelsumpfhuhn
Bevor wir zum Aussichtsturm kommen, finden wir unseren Wunschvogel des Tages. Das Tüpfelsumpfhuhn (Bilder und Video auf Youtube) läuft am Schilfrand entlang. Im flachen Wasser pickt es mit dem Schnabel nach Kleintieren wie Insekten, Würmern und Schnecken. Tüpfelsumpfhühner nehmen auch zarte Pflanzenteile zu sich (Quelle: Wikipedia). Das Tüpfelsumpfhuhn ist in Bayern ein sehr seltener Brutvogel und vom Aussterben bedroht. Die Art ist sehr sensibel und brütet am Boden. Das Nest steht entweder direkt auf feuchtem Boden oder in Flachwasserzonen. Jegliche Veränderungen des Wasserstandes gefährden die Brut. (Quelle: Bayerisches Landesamt für Umwelt). Insgesamt haben wir heute vier Tüpfelsumpfhühner gesehen.



Rohrweihe und Hausente
Vom Turm hat man einen wunderbaren Blick auf den Stausee (Bild). Auf einem lichten Strauch im Schilf hat sich eine junge Rohrweihe (Bild) niedergelassen. Der Scheitel und die Kehle leuchten goldgelb. Nicht weit von uns entfernt, schwimmt eine weiße Ente. Was ist das denn? Das ist eine Hausente (Bild), die wohl irgendwo ausgebüxt ist. Die Stammform der Hausente ist die Stockente (Bild).




Watvögel, Schwalben und ein Neuntöter
Beim weiteren Absuchen der Wasserflächen können wir noch schöne Beobachtungen machen: Anbei Bilder vom Teichhuhn, Grünschenkel, Flussregenpfeifer und Bekassinen. Auf einem Baum haben sich einige Rauchschwalben (Bild) versammelt, die vergnüglich vor sich hinzwitschern. Auch Uferschwalben (eine davon im Bild) haben sich dazugesellt. Als wir wieder zurück zum Parkplatz gehen und an der Kläranlage vorbeikommen, finden wir einen jungen Neuntöter (Bild), der von seinem Platz auf dem Zaun neugierig die Umgebung beobachtet. Schon im September 2013 gab es an der gleichen Stelle einen zu bewundern.







Moosburger Stausee
Auf unserem Heimweg halten wir noch kurz am Moosburger Stausee. Der Schwarzschwan (Bild), den wir inmitten der Höckerschwäne sehen, erinnert mich an eine Sichtung vom Oktober 2014 auch auf diesem See. Auf einer kleinen Steininsel rasten zwei Nilgänse (Bild) in Gesellschaft einer Graugans.


Vogeltagesliste: Höckerschwan, Schwarzschwan, Graugans, Nilgans, Hausente, Stockente, Schnatterente, Spießente, Krickente, Knäkente, Tafelente, Kolbenente, Reiherente, Jagdfasan, Zwergtaucher, Haubentaucher, Kormoran, Seidenreiher, Silberreiher, Graureiher, Rotmilan, Rohrweihe, Mäusebussard, Turmfalke, Wasserralle, Tüpfelsumpfhuhn, Teichhuhn, Blässhuhn, Flussregenpfeifer, Kiebitz, Alpenstrandläufer, Bruchwasserläufer, Waldwasserläufer, Flussuferläufer, Grünschenkel, Bekassine, Lachmöwe, Mittelmeermöwe, Flussseeschwalbe, Ringeltaube, Eisvogel, Buntspecht, Uferschwalbe, Rauchschwalbe, Mehlschwalbe, Bachstelze, Teichrohrsänger, Blaumeise, Neuntöter, Rabenkrähe, Feldsperling