Bei den Ornithologen und Vogelbeobachtern ist Helgoland mit seiner einstmals per Landbrücke verbundenen Nebeninsel namens Düne bestens bekannt. Speziell zu den Zugzeiten im Frühjahr und Herbst zieht es Fotografen und Vogelbegeisterte auf die Inseln, da sie vielen Zugvögeln als Rastplatz dienen. Auch als Brutplatz kommt Helgoland eine herausragende Bedeutung zu. Auf dem Lummenfelsen im Norden der Insel brüten Basstölpel, Silbermöwe, Dreizehenmöwe, Trottellumme, Tordalk und Eissturmvogel. Der Lummenfelsen ist eines der kleinsten Naturschutzgebiete, weist aber die höchste Bevölkerungsdichte an brütenden Seevögeln auf. Auch andere Teile der Insel und angrenzende Meeresgebiete sind als Naturschutzgebiet Helgoländer Felssockel ausgewiesen und Teil des Flora-Fauna-Habitat-Gebietes.
Die zu Schleswig-Holstein gehörende Insel Helgoland liegt etwa 70 Kilometer nordwestlich von Cuxhaven in der Nordsee. Die Hauptinsel misst einen Quadratkilometer, die Düne 0,7 Quadratkilometer. Das bekannteste Wahrzeichen von Helgoland ist ein 47 Meter hoher freistehender Fels, die »Lange Anna« (Bild). Der rote Buntsandsteinfelsen und die steilen Klippen im Norden, Westen und Südwesten geben der Insel ein unverwechselbares Gesicht. Die Hauptinsel ist in Oberland, Mittelland und Unterland gegliedert. Mehr zur Insel > Wikipedia. Eine Landkarte finden Sie hier.
Die Nebeninsel Düne ist flach und mit ihren langen Sand- und Kieselstränden ein beliebter Ort für Erholungssuchende. Hier gibt es Campingplätze, ein Bungalowdorf und den Helgoländer Flughafen. Von der Landungsbrücke Helgolands fährt von April bis Oktober alle halbe Stunde ein Boot zum Dünenhafen. Für viele Besucher sind die Kegelrobben und Seehunde die Attraktion. Der Vogelbeobachter sucht die flachen Strände nach Limikolen (v.a. Steinwälzer und Meerstrandläufer) ab oder schaut bei der Heringsmöwen-Kolonie vorbei. Zur Brutzeit bitte den Weg durch die Kolonie meiden! Weiterhin sind zu sehen: Großmöwen, Taucher, Enten, Alke, Kormorane, Limikolen, Pieper, Lerchen, Seeschwalben, Steinschmätzer, Teichrohrsänger, Teichhuhn.
Auf Helgoland befindet sich das Institut für Vogelforschung »Vogelwarte Helgoland«, an dem wissenschaftliche Untersuchungen zum Vogelzug und ornithologische Grundlagenforschung durchgeführt werden. Jährlich werden etwa 100.000 Vögel beringt. Die Vogelwarte Helgoland bietet von März bis Oktober zweimal pro Woche kostenlose Führungen durch den Fanggarten an.
Der Verein Ornithologische Arbeitsgemeinschaft Helgoland e.V. hat sich 1991 gegründet und arbeitet mit dem Institut für Vogelforschung zusammen. Auf seiner > Website > Birding gibt es viel Wissenswertes zur Vogelwelt Helgolands: Beobachtungsgebiete, Verhaltensregeln und täglich die neuesten Beobachtungsdaten. Der Verein ist auch Ausrichter der jährlich im Oktober stattfindenden Helgoländer Vogeltage, an denen sich rund 300 bis 400 Vogelfreunde treffen, um sich auszutauschen und an Vorträgen, Exkursionen oder am Birdrace teilzunehmen.
In dem hervorragenden Buch »Die Vogelwelt der Insel Helgoland« (Jochen Dierschke, Volker Dierschke, Kathrin Hüppop, Ommo Hüppop, Klaas Felix Jachmann) findet man reichhaltige Informationen zur Geschichte der Insel, zu ihren Lebensräumen, zur Vogelforschung, zum Vogelzug, zu Brutvögeln, Wintergästen und Seltenheiten. Mehr dazu auf der > Website > Publikationen.
Die Anreise nach Helgoland kann von Büsum, Cuxhaven, Bremerhaven, Wilhelmshaven, Hamburg oder Wedel mit dem Seebäderschiff oder einer Katamaranfähre erfolgen. Flugverbindungen bestehen von Büsum oder Bremerhaven. Informationen dazu auch auf der > Helgoland-Website.
Ich habe mich für das Seebäderschiff ab Cuxhaven entschieden, da man auf der Überfahrt schon nach Vögeln Ausschau halten kann. Inklusive dem Ausbooten mit den Börtebooten vor Helgoland dauert der Transfer ungefähr 2,5 Stunden. Das Schiff legt in Cuxhaven um 10.30 Uhr ab. Um die Anreise etwas zu entschleunigen bin ich einen Tag vorher mit dem Zug angereist und habe in Cuxhaven übernachtet.
