Samstag, 24. August 2013 (Sonne, blauer Himmel, 26 Grad, sehr warmer Sommertag), Echinger Stausee, 8.30 bis 16 Uhr
Wenn eine Schlechtwetterfront naht – und für morgen ist Regen angesagt – legen Zugvögel gerne mal eine Pause ein. Deshalb bin ich heute wieder an den schönen großen Echinger Stausee gefahren. Aber auch das Kleine Sumpfhuhn lockt. Seit Anfang August wird der Rallenvogel alle paar Tage gesichtet. Vielleicht habe ich Glück. Der Stausee hat heute wenig Wasser und da wo der kleine Bach in den See fließt hat sich Sand abgelagert. Es grünt und blüht überall und alles ist voller dösender Stockenten. Aber nein, da steht ganz alleine eine Schnatterente (Bild), mittlerweile mit dem Prachtkleid ausgestattet. Ist die nicht schön? Ich finde die Federn auf der Brust mit den doppelten weißen Einrahmungen sehr hübsch. Beim zweiten Bild mit der Stockente (Bild) sieht man gut die Unterschiede zwischen den beiden Gründelenten. Auf dem See schwimmen viele Enten, Höckerschwäne und Blässhühner. Auch eine Reiherente (Bild) ist noch mit ihren Jungen unterwegs.
Während ich den Damm Richtung Aussichtsturm entlanggehe, ärgere ich mich, dass ich mich nicht vorher erkundigt habe, wo denn das Kleine Sumpfhuhn gesehen wurde. Ich weiß, dass es überwiegend im Schilf lebt und davon gibt es hier genügend. So suche ich mit dem Spektiv die Schilfränder ab. Noch habe ich nichts entdeckt, aber ein Vogelbeobachter, den ich schon kenne, kommt mir entgegegen und freut sich, dass er mir das Kleine Sumpfhuhn (Bild) zeigen kann. Es ist nicht leicht zu entdecken und noch schwieriger zu beobachten, da es sich oft nur kurze Zeit am Schilfrand aufhält um dann bald wieder in den Tiefen des Schilfs zu verschwinden. Plötzlich taucht noch eines auf. Fehlalarm! Das Zweite ist ein Tüpfelsumpfhuhn (Bild). Von der Ferne kann man beide leicht verwechseln, da sie sich im Jugendkleid sehr ähneln. Aber das Tüpfelsumpfhuhn ist etwas größer, hat einen dunklen Bauch und die hellen Unterschwanzdecken sind gut zu erkennen. Das Kleine Sumpfhuhn hat schwarzweiß gestreifte Unterschwanzdecken und eine helle Kehle. Es lebt überwiegend im südöstlichen Teil Europas. Hier am Echinger Stausee wurden in diesem Sommer drei Kleine Sumpfhühner gesichtet (Quelle: LBV Landshut). Da die kleine Ralle meistens gut versteckt im Schilf lebt, habe ich noch ein Bild eines weiblichen Vogels (Foto: © tassos1966 – Fotolia.com) besorgt, an dem man schön die knallroten Augen bewundern kann.
Vom Turm aus kann ich den ganzen Tag über einige Limikolen auf einer nahen Isnel beobachten: Kampfläufer, Bruchwasserläufer, Flussuferläufer, Bekassinen. Wegen dem erwartetenden Wetterumschwung suche ich immer wieder die Wasserflächen ab, in der Hoffnung weitere Zugvögel zu entdecken. Ist aber heute nachmittag nicht der Fall. Aber einer Rohrweihe (Bilder) ist es anscheinend zu warm geworden. Sie steht im seichten Wasser, die anderen Vögel halten einen gebührenden Abstand ein. Hin und wieder badet sie, schüttelt das Gefieder aus und beobachtet aufmerksam die Umgebung. Bis sie nach einer Viertelstunde wieder weiterfliegt.
Vogeltagesliste: Zwergtaucher, Haubentaucher, Kormoran, Seidenreiher (2), Silberreiher, Graureiher, Höckerschwan, Graugans, Kanadagans (1), Brandgans (1), Rostgans (2), Schnatterente, Stockente, Löffelente (2), Krickente, Knäkente, Tafelente, Kolbenente, Reiherente, Rohrweihe, Turmfalke, Baumfalke, Tüpfelsumpfhuhn (1), Kleines Sumpfhuhn (1), Teichhuhn, Blässhuhn, Flussregenpfeifer (1), Kiebitz, Bruchwasserläufer (2), Waldwasserläufer (2), Flussuferläufer (1), Bekassine (3) Kampfläufer (1), Lachmöwe, Mittelmeermöwe, Eisvogel, Rauchschwalbe, Bachstelze, Wiesenschafstelze, Mönchsgrasmücke, Schilfrohrsänger, Zilpzalp, Kohlmeise, Kleiber, Elster, Rabenkrähe, Star, Feldsperling
