Flussseeschwalben und Turmfalke

Sonntag, 24. Juli 2011 (bedeckter Himmel, ca. 15 Grad, windig, viel zu kalter Sommertag), Echinger Stausee, 11 bis 17 Uhr
Der Sommer kommt in diesem Jahr nicht richtig in Schwung. Es ist wieder einmal viel zu kühl. Regenschauer sind angekündigt. Seit März war ich nicht mehr am Echinger Stausee und nun bin ich neugierig was sich im Sommer dort beobachten lässt. Ich treffe einige Vogelbegeisterte vom LBV Landshut, die ihre sonntägliche Runde machen. Und erfahre einiges über die äußerst eleganten Flussseeschwalben (Bild, Fotograf Friedrich Renner). Sie überwintern in West- und Südafrika und kommen zum Brüten in den europäischen Raum. Sie brüten gerne in Kolonien und ihnen reicht eine Mulde an einem Kieselstrand. Christian Brummer, Kreisgruppenvorsitzender des LBV Landshut und seine Mitstreiter haben dazu die beiden Holzflöße auf dem See dementsprechend vorbereitet. Unter anderem mit einem Zaun versehen, damit die Küken nicht ins Wasser fallen. Seit April brüten die Flussseeschwalben am Echinger See, die ersten Jungen wurden Mitte Mai gesichtet. Über 40 Brutpaare wurden gezählt – es muss recht eng geworden sein auf den Flößen. Zur Zeit sind noch einige Flussseeschwalben (Bild) am Brüten. Ich habe ein Küken und ein schon etwas älteres Junges gesehen, wie es gefüttert wurde. In der Nähe des Floßes ist der »Lärmpegel« recht hoch, bei jedem Ab- und Anflug geben die Vögel kurze scharfe Rufe von sich.
Ich gehe den Damm entlang und scanne den See ab. Zu sehen gibt es Haubentaucher (Bild), Kormoran, Silberreiher, Graureiher, sehr viele Höckerschwäne, Graugänse, Stockenten (die sich schon in der Mauser befinden), Schnatter- und Reiherenten, Tafel- und Kolbenenten, Blässhühner, Lachmöwen und die beiden am See sesshaften Mittelmeermöwen. Auch einen Flussuferläufer entdecke ich auf der großen Insel.
Vom Beobachtungsturm aus sehe ich – direkt unter mir – im Schilf einige junge Teichrohrsänger wie sie Versteckenspielen. Auch drei junge Rauchschwalben (Bild) sind ganz nett zu beobachten, wie sie auf einem Schilfstängel hocken und warten bis Mama und Papa Futter vorbeibringen.
Sehr weit draußen auf dem See sieht man Uferschwalben, ca. 100 bis 200 Individuen, wie sie ihre Nahrung suchen. Sie kommen aus den umliegenden Kiesgruben, weil sie dort nicht genügend Nahrung finden.
Aber mein schönstes Erlebnis kommt noch. Zufällig sehe ich hinter mir auf einer Stromleitung einen Turmfalken (Bild) sitzen. Normalerweise sehe ich den Vogel nur von unten, wie er am Himmel seine Bahnen zieht oder mit den Flügeln rüttelnd nach Mäusen Ausschau hält. Aber nun ist er fast auf Augenhöhe. Schnell den Fotoapparat zur Hand und losgeht’s … Ich habe Glück und er sitzt ungefähr eine halbe Stunde an seinem Platz. Das lässt mir die Zeit ihn zu fotografieren und zu beobachten. So ein schöner Vogel. Ich vermute es ist der Jungvogel von der Echinger Kirche. Dort hat heuer ein Turmfalken-Pärchen gebrütet.
Auf dem Heimweg in der Nähe der Häuser sehe ich noch eine Bachstelze (Bild), die noch am füttern ist. Ebenso noch Feldsperling, Mauersegler, Mehlschwalbe, Rabenkrähen.

Flussseeschwalben
Flussseeschwalben (April 2011)
Flussseeschwalbe
Flussseeschwalben und Junges, Juli 2011
Haubentaucher
Haubentaucher Juli 2011
Rauchwalben
Drei junge Rauchschwalben, Juli 2011
Turmfalke
Junger Turmfalke, Juli 2011
Bachstelze
Bachstelze, Juli 2011

Ein Gedanke zu „Flussseeschwalben und Turmfalke

  1. Liebe Waldtraud,
    ein schöner Bericht und schöne Fotos, besonders der junge Turmfalke.
    Ich freu mich auch auf deine Kommentare bei mir,
    lg Ingrid

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