Fischadler und Pfuhlschnepfe in Palud

Freitag, 14. September 2012 (Sonne, blauer Himmel, ca. 20 Grad, frischer Sommertag, windig), Palud (Istrien) 10.30 bis 16 Uhr
Nach einigen heißen sommerlichen Tagen in Rovinj hatte es am Donnerstag heftig geregnet und kräftige Gewitter gingen nieder. Der Wetterbericht zeigt aber, dass sich die Schlechtwetterfront verzogen hat und dass es heute ein klarer sonniger Tag wird. Ich fahre früh los und die Luft ist frisch und angenehm. Nach eineinhalb Stunden bin ich in dem Vogelschutzgebiet Palud. Der See führt heute mehr Wasser.
Wie vor ein paar Tagen sind Alpenstrandläufer (Bilder) zu entdecken. Ich zähle neun Individuen, einige lassen sich auch wieder ganz nah beobachten. Mir fällt auf, dass einer bereits ein sehr helles Gefieder hat. Im Prachtkleid ist die obere Seite des Gefieders bräunlich-schwarz, im Schlichtkleid einfarbig grau. Man sieht bei einem der Vögel sehr gut, wie unter den grauen Federn noch das buntere Kleid durchschimmert. Auch die Grünschenkel (Bilder) sind nicht mehr im Prachtkleid. Entweder ist es das Schlicht- oder Jugendkleid. Das kann ich leider nicht unterscheiden. Aber es ist faszinierend, diese Vögel so nah vor sich zu haben. Sie sind ganz entspannt und machen ein kleines Nickerchen. Ich vermute, dass ich die Vögel bei dieser Art der Hütte (vorne geschlossenen und nur mit zwei kleinen Sehschlitzen versehen) weniger störe.
Plötzlich herrscht allerdings Unruhe bei den Vögeln. Ich schaue in den Himmel und sehe einen Greifvogel, der seine Kreise über den See zieht. Es ist ein Fischadler (Bild). Er findet aber keine Beute und setzt sich dann für eine Stunde auf einen abgestorbenen Baum am nördlichen Rand des Sees. Von Roberto erfahre ich, dass dies der erste Fischadler der Herbstsaison ist.
Gleich bei meiner Ankunft hatte ich am Schilfrand einen größeren Vogel mit langem Schnabel gesehen, ihn aber nicht identifizieren können. Aber es hat mal wieder geklappt und der Vogel fliegt an den Ufersaum direkt vor der Hütte. Ziemlich aufgeregt, versuche ich mir alle möglichen Merkmale (Schnabellänge, Schnabelfarbe, Gefiederfarbe etc.) zu merken, damit ich später im Buch nachsehen kann. Aber er macht mir die Freude und bleibt eine Weile. Anhand des rotschwarzen, etwas aufgeworfenen langen Schnabels und des Gefieders ist der Vogel leicht zu bestimmen: eine Pfuhlschnepfe im Jugendkleid (Bilder). Die Pfuhlschnepfen brüten in der nördlichen Taiga, ziehen im Herbst überwiegend entlang der Küsten nach Westeuropa bzw. Westafrika.
Auf dem See entdecke ich wieder die Spießente (Bild) und die Schnatterente (Bild), die ich bereits am Dienstag bei einem gemeinsamen Päuschen gesehen habe. Heute ziehen sie ihre Bahnen über den See und tauchen gemeinsam. Die mögen sich wohl!
Des Weiteren gesichtet: Schwarzhalstaucher (SK), Zwergtaucher, Stockente, Krickente, Wasserralle, Flussuferläufer, Dunkler Wasserläufer, Mehlschwalbe, Bachstelze, Amsel, Elster, Eichelhäher (Weg nach Palud)
Hafen von Rovinj: Krähenscharbe, Lachmöwe, Mittelmeermöwe

Alpenstrandläufer, September 2012, Palud
Alpenstrandläufer mit den bereits grauen Federn des Schlichtkleids, September 2012
Grünschenkel, September 2012
Grünschenkel, September 2012
Grünschenkel, September 2012
Grünschenkel, September 2012
Grünschenkel, September 2012
Grünschenkel, September 2012
Fischadler, September 2012, Palud
Fischadler, September 2012, Palud
Pfuhlschnepfe, September 2012, Palud
Pfuhlschnepfe, September 2012, Palud
Pfuhlschnepfe, September 2012, Palud
Pfuhlschnepfe, September 2012, Palud
Pfuhlschnepfe, September 2012, Palud
Pfuhlschnepfe, September 2012, Palud
Spießente, Schnatterente, September 2012
Schnatterente, Spießente, gemeinsam beim Tauchen, September 2012
Spießente, September 2012

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Verwandte Beiträge

Geben Sie Ihren Suchbegriff oben ein und drücken Sie Enter um die Suche zu starten. Um abzubrechen, drücken Sie ESC.

Zurück nach oben